29 August 2009

The Widows of Eastwick

Dieser sein letzter Roman ist der erste, den ich von John Updike gelesen habe. Offenkundig ist vieles mir nicht zugänglich, weil ich die Witches of Eastwick nicht gelesen habe. Was fassbar wird, ist das Gefühl der Frauen, in ihrem Eheleben eingesperrt gewesen zu sein, etwas von ihren frühen Träumen wieder aufnehmen und verwirklichen zu wollen; der Gedanke, dass das mit den alten Freundinnen möglich sein könne.

Heißt es bei Storm
Immer schwerer wird das Päckchen,
Kaum noch trägt es sich allein;
Und in immer engre Fesseln
Schlinget uns die Heimat eln.

Und an seines Hauses Schwelle
Wird ein jeder festgebannt;
Aber Liebesfäden spinnen
Heimlich sich von Land zu Land.

so setzen sie dem ein neues Ausfliegen entgegen.
Endend mit dem Gefühl des "Nie wieder" und doch der letzte Satz: "Where shall we go together this year?"

Amerikanisches Leben ist mir freilich doch fremd, und ich weiß nicht, ob ich es Updikes Spuren folgend entdecken will.

28 August 2009

Paradise News

Hawai, moderne Theologie, Krankheit und Sterben sind Themen von Paradise News, dem Roman, den David Lodge 1991 schrieb.
Darin zitiert er Miguel de Unamuno mit einer Passage aus Del sentimiento trágico de la vida en los hombres y en los pueblos (Das tragische Lebensgefühl), 1913: Wer nicht an ein Leben nach dem Tod glaubt, wird doch ein ganz ganz kleinen Zweifel haben: "Wer weiß?". Und wer an das Leben nach dem Tod glaubt, wird doch eine ganz ganz kleine Unsicherheit spüren: "Wer weiß?".
Wie könnten wir es fertigbringen zu leben, wenn es diese Unsicherheit nicht gäbe?


Typisch für Lodge: Witzig, voller geistreicher Satire über Eitelkeiten und Schwächen seiner Personen und auch ganz ernst und mit liebevollem Verständnis.