Damals war nicht das Nichtsein noch das Sein.
Kein Luftraum war, kein Himmel drüber her. -
Wer hielt in Hut die Welt, wer schloss sie ein?
Wo war der tiefe Abgrund, wo das Meer?
Kein Luftraum war, kein Himmel drüber her. -
Wer hielt in Hut die Welt, wer schloss sie ein?
Wo war der tiefe Abgrund, wo das Meer?
Nicht Tod war damals noch Unsterblichkeit,
Nicht war die Nacht, der Tag nicht offenbar. -
Es hauchte windlos in Ursprünglichkeit
Das Eine, außer dem kein andres war.
Nicht war die Nacht, der Tag nicht offenbar. -
Es hauchte windlos in Ursprünglichkeit
Das Eine, außer dem kein andres war.
Von Dunkel war die ganze Welt bedeckt,
Ein Ozean ohne Licht, in Nacht verloren; -
Da ward, was in der Schale war versteckt,
Das Eine durch der Glutpein Kraft geboren.
Ein Ozean ohne Licht, in Nacht verloren; -
Da ward, was in der Schale war versteckt,
Das Eine durch der Glutpein Kraft geboren.
Aus diesem ging hervor zuerst entstanden,
Als der Erkenntnis Samenkeim, die Liebe;
Des Daseins Wurzelung im Nichtsein fanden
Die Weisen, forschend, in des Herzens Triebe.
Als der Erkenntnis Samenkeim, die Liebe;
Des Daseins Wurzelung im Nichtsein fanden
Die Weisen, forschend, in des Herzens Triebe.
Als quer hindurch sie ihre Messschnur legten,
Was war da unterhalb? was war da oben? -
Keimträger waren, Kräfte, die sich regten,
Selbstsetzung drunten, Angespanntheit droben.
Was war da unterhalb? was war da oben? -
Keimträger waren, Kräfte, die sich regten,
Selbstsetzung drunten, Angespanntheit droben.
Doch, wem ist auszuforschen es gelungen,
Wer hat, woher die Schöpfung stammt, vernommen?
Die Götter sind diesseits von ihr entsprungen!
Wer sagt es also, wo sie hergekommen?
Wer hat, woher die Schöpfung stammt, vernommen?
Die Götter sind diesseits von ihr entsprungen!
Wer sagt es also, wo sie hergekommen?
Er, der die Schöpfung selbst hervorgebracht,
Der auf sie schaut im höchsten Himmelslicht,
Der sie gemacht hat oder nicht gemacht,
Der weiß es! - oder weiß auch er es nicht?
Rigveda: Weltschöpfungslied (Hinduismus)
Eine andere Übersetzung:
Schöpfungsmythen allgemeinDer auf sie schaut im höchsten Himmelslicht,
Der sie gemacht hat oder nicht gemacht,
Der weiß es! - oder weiß auch er es nicht?
Rigveda: Weltschöpfungslied (Hinduismus)
Eine andere Übersetzung:
10,129. | Der Ursprung der Dinge |
1. | Weder Nichtsein noch Sein war damals; nicht war der Luftraum noch der Himmel darüber. Was strich hin und her? Wo? In wessen Obhut? Was war das unergründliche tiefe Wasser? |
2. | Weder Tod noch Unsterblichkeit war damals; nicht gab es ein Anzeichen von Tag und Nacht. Es atmete nach seinem Eigengesetz ohne Windzug dieses Eine. Irgend ein Anderes als dieses war weiter nicht vorhanden. |
3. | Im Anfang war Finsternis in Finsternis versteckt; all dieses war unkenntliche Flut. Das Lebenskräftige, das von der Leere eingeschlossen war, das Eine wurde durch die Macht seines heißen Dranges geboren. |
4. | Über dieses kam am Anfang das Liebesverlangen, was des Denkens erster Same war. - Im Herzen forschend machten die Weisen durch Nachdenken das Band des Seins im Nichtsein ausfindig. |
5. | Quer hindurch ward ihre Richtschnur gespannt, Gab es denn ein Unten, gab es denn ein Oben? Es waren Besamer, es waren Ausdehnungskräfte da. Unterhalb war der Trieb, oberhalb die Gewährung. |
6. | Wer weiß es gewiß, wer kann es hier verkünden, woher sie entstanden, woher diese Schöpfung kam? Die Götter kamen erst nachher durch die Schöpfung dieser Welt. Wer weiß es dann, woraus sie sich entwickelt hat? |
7. | Woraus diese Schöpfung sich entwickelt hat, ob er sie gemacht hat oder nicht - der der Aufseher dieser Welt im höchsten Himmel ist, der allein weiß es, es sei denn, daß auch er es nicht weiß. |
Psalm 104 |
1 | Lobe den Herrn, meine Seele! Herr, mein Gott, du bist sehr herrlich; du bist schön und prächtig geschmückt. |
2 | Licht ist dein Kleid, das du anhast. Du breitest aus den Himmel wie einen Teppich; |
3 | du wölbest es oben mit Wasser; du fährest auf den Wolken wie auf einem Wagen und gehest auf den Fittichen des Windes |
4 | der du machest deine Engel zu Winden und deine Diener zu Feuerflammen; |
5 | der du das Erdreich gründest auf seinen Boden, daß es bleibt immer und ewiglich. |
6 | Mit der Tiefe deckest du es wie mit einem Kleid, und Wasser stehen über den Bergen. |
7 | Aber von deinem Schelten fliehen sie, von deinem Donner fahren sie dahin. |
8 | Die Berge gehen hoch hervor, und die Breiten setzen sich herunter zum Ort, den du ihnen gegründet hast. |
9 | Du hast eine Grenze gesetzt, darüber kommen sie nicht, und müssen nicht wiederum das Erdreich bedecken. |
10 | Du lässest Brunnen quellen in den Gründen, daß die Wasser zwischen den Bergen hinfließen, |
11 | daß alle Tiere auf dem Felde trinken und das Wild seinen Durst lösche. |
12 | An denselben sitzen die Vögel des Himmels und singen unter den Zweigen. |
13 | Du feuchtest die Berge von oben her; du machest das Land voll Früchte, die du schaffest. |
14 | Du lässest Gras wachsen für das Vieh und Saat zu Nutz den Menschen, daß du Brot aus der Erde bringest, |
15 | und daß der Wein erfreue des Menschen Herz und seine Gestalt schön werde von Öl, und das Brot des Menschen Herz stärke; |
16 | daß die Bäume des Herrn voll Safts stehen, die Zedern Libanons, die er gepflanzet hat. |
17 | Daselbst nisten die Vögel, und die Reiher wohnen auf den Tannen. |
18 | Die hohen Berge sind der Gemsen Zuflucht und die Steinklüfte der Kaninchen. Germanischer Schöpfungsmythos (Edda) Strophe: 1 Verse: 1 Hlióðs bið ec allar helgar kindir, Verse: 2 meiri oc minni, mǫgo Heimdalar; Verse: 3 vildo, at ec, Valfǫðr, vel fyrtelia Verse: 4 forn spiǫll fira, þau er fremst um man. Strophe: 2 Verse: 1 Ec man iǫtna, ár um borna, Verse: 2 þá er forðom mic fœdda hǫfðo; Verse: 3 nío man ec heima, nío íviði, Verse: 4 miǫtvið mœran fyr mold neðan. Strophe: 3 Verse: 1 Ár var alda, þat er Ymir bygði, Verse: 2 Vara sandr né sær né svalar unnir; Verse: 3 iorð fannz æva né upphiminn, Verse: 4 gap var ginnunga, enn gras hvergi. |