Safranski hat in Schopenhauer und die wilden Jahre der Philosophie eine Erklärung dafür gegeben, wieso für Schopenhauer der Wille das Grundlegende sei. Unabhängig von jeder Anschauungsform, unabhängig von jeder äußeren Welt erlebe der Mensch ihn in sich selbt.
Die Motive, die Bestimmungsgründe, seien von außen beeinflusst. Weil aber der Mensch den Willen als vor und unabhängig von den Reizen der Außenwelt erlebe, könne er sich auch durch noch so zwingende äußere Motivation vor sich selbst nicht als unfrei, von äußeren Zwängen bestimmt sehen, auch wenn er es zur Verteidigung nach außen gern so darstellen werde. Dabei ist der Wille freilich etwas durch den Charakter des Menschen Vorherbestimmtes, so dass Schopenhauer formulieren kann: „Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will.“
Ein Sohn seiner Zeit
vor 15 Stunden
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