23 März 2008

Humanistisch gebildet

Zweiter Weltkrieg im Kessel. Ein Kriegsgerichtsrat und ein Feldchirurg gönnen dem jungen Mann, dass er ausgeflogen wird und so der Alternative Heldentod oder Kriegsgefangenschaft entkommt. Deshalb sagt der Kriegsgerichtsrat zu ihm:
Ὦ ξεῖν᾿, ἀγγέλλειν Λακεδαιμονίοις ὅτι τῇδε
κείμεθα τοῖς κείνων ῥήμασι πειθόμενοι
Ō xein' ángelléin Lakedáimonióis hoti tēde
kéimetha tóis keinōn rhēmasí peithoménoi.
Als der junge Mann nicht versteht, fügt er hinzu:
Díc hospés Spartae nos té hic vidísse iacéntes,
dúm sanctís patriae légibus óbsequimúr.

Der junge Mann versteht immer noch nicht. Sie erklären ihm nichts.
Als er gegangen ist, meint der Kriegsgerichtsrat: "Lohnt es sich bei den Kenntnissen, dass er überlebt?"
Denn nach seiner Ansicht hätte er doch unbedingt die Anspielung auf das Opfer der Spartaner bei der Schlacht bei den Thermopylen verstehen müssen. Schillers Übersetzung hinzuzufügen, wäre ihnen barbarisch erschienen.
Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest
uns hier liegen gesehn, wie das Gesetz es befahl.

Zu offensichtlich schien ihnen, dass er in der Heimat der Bote ihres Untergangs sein sollte.
Es waren noch humanistisch gebildete Menschen, die sich zu Hitlers Angriffswerkzeug machen ließen.

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