24 November 2008

Lektüre

Friedrich II. (Catt); Frau Aja; Der Klang der Zeit

17 November 2008

Unsicherheit Östereichs vor den Befreiungskriegen 1813

Das Wiener Cabinet kannte bei der getheilten Stimmung der Unterthanen, das Schwierige seiner Lage nur mehr als zu gut, um daher sein künftiges Benehmen, im Verein mit der öffentlichen Meinung gleichsam abzuwägen, wurden auf besondere Veranlaßungen auf den stehenden Theatern nicht nur patriotische Stücke aufgeführt, an welchen die Meinung des Volks sich brechen mußte, sondern die öffentlichen Behörden waren auch privat im aufgefordert worden, die in den verschiedenen Provinzen des Landes herrschenden Volksstimmungen über die politische Lage Österreichs für oder wider Frankreich, ohne wegen den etwanigen Verstoß mit der Hofmeynung darüber, im geringsten gefährdet zu seyn, unmittelbar einzuberichten. – So weit ging die Vorsicht Österreichs, ehe es sich in ein Spiel mischte, welches bei getheilten Intereße für ihn weniger gewagt, als für das Ganze von dem größten Belange und entscheidend war.

13 November 2008

Brecht: Wenn Herr K. einen Menschen liebte

"Ich mache einen Entwurf von ihm", sagt Brechts K. in den "Geschichten von Herrn Keuner". Dann sorgt er, dass der Mensch dem Entwurf ähnlich wird.

Brecht arbeitet so pointiert heraus, dass der Mensch verändert werden soll und nicht sein Bild an ihn angepasst werden, dass man es wohl nicht ironisch verstehen darf.

Freilich scheint er mir dabei - wie gelegentlich auch sonst -, einem leicht totalitären Verständnis von Marxismus zu folgen.

Frisch berichtet, dass er von einer Polenreise kommend Brecht durch seinen Bericht sehr betroffen gemacht habe. Als die Weigel dazu kam, hatte sie Brecht aber bald so weit, dass er nicht mehr glauben wollte, was er gehört hatte.
Frisch schließt seinen Bericht: "Unterrichtet darüber, was in Polen vorging, nahm ich mein Fahrrad." (Frisch Tagebuch 1966, Erinnerungen an Brecht, S.38)