04 Juni 2019

Lesen

Schopenhauer: "Lesen heißt mit einem fremden Kopf statt mit dem eigenen zu denken."

Kafka: "Manches Buch wirkt wie ein Schlüssel zu fremden Sälen des eigenen Schlosses."

"[...] ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns." - An Oskar Pollak, 27. Januar 1904. In: Briefe 1902-1924, Hrsg. Max Brod, S. Fischer, Frankfurt/Main 1966, S. 28 books.google.de (Wikiquote)

sieh auch:
Kafka: Der Verschollene (Inhalt) (Wikipedia) [bekannter unter dem Titel "Amerika"]

Schopenhauer will Kant nicht nur verstehen, sondern über ihn hinaus. 

Kafka ist ohne Prozess gefangen und wird bei jedem Versuch, ins Freie zu gelangen, zurückgewiesen. Doch ein Buch öffnet eine Tür und damit eine neue Hoffnung. 
Er bleibt gefangen, doch schreibend erschließt er sich seine Welt. 

Mosche Ibn Esra redet Schopenhauer zu:
"Ein Buch ist ein Freund, der deine Fähigkeiten aufdeckt; es ist ein Licht in der Finsternis und ein Vergnügen in der Einsamkeit; 
es gibt und es nimmt nicht."

Schopenhauer will kein Zwerg auf den Schultern eines Riesen sein, wie Bernhard von Chartres sich um 1120 gefühlt hat. 
Er hat den "Mut, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen". Wie Galilei will er die Welt mit eigenen Augen sehen, nicht mit denen eines Vorgängers, sei es Aristoteles, sei es Kant.

Kafka ist dankbar für alles, was ihn nicht zurück stößt, was ihm erlaubt, er selbst zu sein.

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