09 Juli 2019

Justinus Kerner - sein Haus in Weinsberg

Im Justinus-Kerner-Haus in Weinsberg (Öhringer Str.3) erlebte ich eine ausgezeichnete Führung, von der ich hier nach und nach einige Eindrücke vermitteln will. Dass es erhalten blieb, ist dem Justinus-Kerner-Verein zu danken, der es erwarb und zur Gedenkstätte ausbaute (wie auch weitere Gebäude, z.B. sein Gästehaus im Garten, das Alexanderhäuschen).

Justinus Kerner (Wikipedia) war in erster Linie Arzt, Dichter war er nur nebenbei. 
Sein Bruder Karl, der Innenminister, war aufgrund seiner Reformen und seiner politischen Arbeit "10 mal wichtiger" (so mein Führer durchs Haus), "aber er war kein Schöngeist und wurde deshalb nicht so berühmt". 
In die deutsche Geistesgeschichte ist er primär als Freund von Uhland, Schwab, Lenau und den anderen Mitgliedern des Seracher Dichterkreises eingegangen. Als solcher ist er weiterhin in Baden-Württemberg gut bekannt. Zahlreiche Schulen sind nach ihm benannt. Eine europäische Berühmtheit wurde er aber durch sein Buch über die "Seherin von Prevorst", seine Patientin, die zahlreiche Geistererscheinungen erlebte und fest daran glaubte. 
Seherin von Prevorst

Kerner hat sich dafür eingesetzt, die Burgruine  Weibertreu zu erhalten. Es finden sich Pläne im Haus, wo die Burg vollständig wiedergegeben ist.


Danach hat er eine Reihe von Büchern über Geistererscheinungen geschrieben und geriet in den Ruf, selbst an Geister zu glauben. 

Dazu trug bei, dass er einen Turm der Stadtmauer Weinsberg, der abgerissen werden sollte, (für 7 Gulden) erwarb und dort seine Gäste unterbrachte. Die erzählten dann von Geistererscheinungen. Eine Besucherin, die nicht an Geister glaubte, traute sich dennoch, in dem Turm zu übernachten. Sie wurde dann sehr durch einen Geist ohne Kopf erschreckt (es soll der Landrat gewesen sein, der sich diesen groben Scherz erlaubte) und reiste sofort ab. 
Ein sehr beliebtes Instrument von Kerner war die Maultrommel. Er hat sie benutzt, um Patienten zu heilen. Insofern war er der erste Musiktherapeut.



In Kerners Haus lebte ein Storch, der sich am Flügel verletzt hatte, für viele Jahre als Haustier.

(Dieser Bericht soll nach und nach insbesondere durch Bilder ergänzt werden.)

Mehr zu Theobald Kerner vom Hausführer Dr. Bernd Liebig

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