24 Juni 2014

Wilhelm Speyer: Der Kampf der Tertia

Was hat der Große Kurfürst mit Agamemnon und Achilles mit Daniela zu tun?
In meiner Jugendzeit war mir das klar. Schließlich hatte ich Wilhelm Speyer: Der Kampf der Tertia gelesen.

Nachdem die Tertianer zu ihrem Anführer den "Großen Kurfürsten" statt Daniela, das einzige Mädchen aus der Tertia, gewählt haben, zieht diese sich aus den Aktivitäten der Klasse zurück wie der zürnende Achilles aus den Kämpfen der Griechen unter ihrem "Völkerfürst"(Ilias, 9. Gesang Z.96) Agamemnon bei der Belagerung Trojas.
Was "Seid gut zu den Tieren", Knötzingianer und Danielas Pfeile (hier versendet Achill die Pfeile, statt von Paris' Pfeil in der Achillessehne getroffen zu werden), das mag man hier in Kurzform nachlesen. Am besten aber doch in Speyers Büchern selbst.

Wilhelm Speyer in der Wikipedia

Auszug aus Ilias, 9. Gesang:


       Atreus' Sohn nun führte die edleren               Fürsten Achaias
ἐς κλισίην, παρὰ δέ σφι τίϑει μενοεικέα δαῖτα·90All' ins Gezelt, und empfing sie mit herzerfreuendem Schmause.
οἳ δ' ἐπ' ὀνείαϑ' ἑτοῖμα προκείμενα χεῖρας ἴαλλον.Und sie erhoben die Hände zum leckerbereiteten Mahle.
αὐτὰρ ἐπεὶ πόσιος καὶ ἐδητύος ἐξ ἔρον ἕντο,Aber nachdem die Begierde des Tranks und der Speise gestillt war;
τοῖς ὁ γέρων πάμπρωτος ὑφαινέμεν ἤρχετο μῆτινJetzo begann der Greis den Entwurf zu ordnen in Weisheit,
Νέστωρ, οὗ καὶ πρόσϑεν ἀρίστη φαίνετο βουλή·Nestor, der schon eher mit trefflichem Rate genützet;
ὅ σφιν ἐὺ φρονέων ἀγορήσατο καὶ μετέειπεν·95Dieser begann wohlmeinend, und redete vor der Versammlung:
    »Ἀτρεΐδη κύδιστε, ἄναξ ἀνδρῶν Ἀγάμεμνον,    Atreus' Sohn, Ruhmvoller, du Völkerfürst Agamemnon,
ἐν σοὶ μὲν λήξω, σέο δ' ἄρξομαι, οὕνεκα πολλῶνDir soll beginnen das Wort, dir endigen; weil du so vielen
λαῶν ἐσσι ἄναξ καί τοι Ζεὺς ἐγγυάλιξενVölkern mächtig gebeutst, und dir Zeus selber verliehn hat
σκῆπτρόν τ' ἠδὲ ϑέμιστας, ἵνα σφίσι βουλεύῃσϑα.Scepter zugleich und Gesetz, daß aller Wohl du beratest.
τῷ σε χρὴ πέρι μὲν φάσϑαι ἔπος ἠδ' ἐπακοῦσαι,100Drum ziemt dir's vor allen, zu reden ein Wort, und zu hören,
κρηῆναι δὲ καὶ ἄλλῳ, ὅτ' ἄν τινα ϑυμὸς ἀνώγῃAuch zu vollziehn dem andern, wem sonst sein Herz es gebietet,
εἰπεῖν εἰς ἀγαϑόν· σέο δ' ἕξεται, ὅττι κεν ἄρχῃ.Daß er rede zum Heil; denn du entscheidest, was sein soll.
αὐτὰρ ἐγὼν ἐρέω, ὥς μοι δοκεῖ εἶναι ἄριστα.Aber ich selbst will sagen, wie mir's am heilsamsten dünket.
οὐ γάρ τις νόον ἄλλος ἀμείνονα τοῦδε νοήσει,Denn kein anderer mag wohl besseren Rat noch ersinnen,
οἷον ἐγὼ νοέω ἠμὲν πάλαι ἠδ' ἔτι καὶ νῦν,105Als mein Herz ihn bewahrt, nicht vormals, oder anjetzt auch,
ἐξ ἔτι τοῦ ὅτε, διογενές, Βρισηίδα κούρηνSeit dem Tag, da du, Liebling des Zeus, die schöne Briseïs
χωομένου Ἀχιλῆος ἔβης κλισίηϑεν ἀπούραςAus dem Gezelt entführtest dem zürnenden Peleionen:
οὔ τι καϑ' ἡμέτερόν γε νόον. μάλα γάρ τοι ἐγώ γεNicht nach unserem Sinne fürwahr; denn ich habe mit großem
πόλλ' ἀπεμυϑεόμην· σὺ δὲ σῷ μεγαλήτορι ϑυμῷErnste dich abgemahnt. Doch du, hochherziges Geistes,
εἴξας ἄνδρα φέριστον, ὃν ἀϑάνατοί περ ἔτισαν,110Hast den tapfersten Mann, den selbst die Unsterblichen ehrten,
ἠτίμησας· ἑλὼν γὰρ ἔχεις γέρας. ἀλλ' ἔτι καὶ νῦνSchmählich entehrt; denn du nahmst sein Geschenk ihm. Aber auch jetzo
φραζώμεσϑ', ὥς κέν μιν ἀρεσσάμενοι πεπίϑωμενSinnt umher, wie wir etwa sein Herz versöhnend bewegen
δώροισίν τ' ἀγανοῖσιν ἔπεσσί τε μειλιχίοισιν.«Durch gefällige Gaben, und sanft einnehmende Worte.
    τὸν δ' αὖτε προσέειπεν ἄναξ ἀνδρῶν Ἀγαμέμνων·    Ihm antwortete drauf der Herrscher des Volks Agamemnon:
»ὦ γέρον, οὔ τι ψεῦδος ἐμὰς ἄτας κατέλεξας·115Greis, nicht unwahr hast du mir meine Fehle gerüget.
ἀασάμην, οὐδ' αὐτὸς ἀναίνομαι. ἀντί νυ πολλῶνJa ich fehlt', und leug'n es auch nicht! Traun, vielen der Völker
λαῶν ἐστιν ἀνήρ, ὅν τε Ζεὺς κῆρι φιλήσῃ·Gleicht an Stärke der Mann, den Zeus im Herzen sich auskor:
ὡς νῦν τοῦτον ἔτισε, δάμασσε δὲ λαὸν Ἀχαιῶν.Wie nun jenen er ehrt', und niederschlag die Achaier.
ἀλλ' ἐπεὶ ἀασάμην φρεσὶ λευγαλέῃσι πιϑήσας,Aber nachdem ich gefehlt, dem schädlichen Sinne gehorchend;
ἂψ ἐϑέλω ἀρέσαι δόμεναί τ' ἀπερείσι' ἄποινα.120Will ich gern es vergelten, und biet' unendliche Sühnung.

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