12 August 2020

Theodor Eschenburg: Letzten Endes meine ich doch

Der zweite Band von Theodor Eschenburgs Erinnerungen (1933-1999) ist wieder voll von pointierten Formulierungen*, die alle anzuführen viel zu aufwändig wäre.
Ein Beispiel:
Über Adenauers Entscheidung für Heuss als Bundespräsidenten:
"Er denkt nur an das eine: Wird der Mann mich vorschlagen? Wie komme ich an die Regierung? Es ist bodenlos. Kein sonstiger Gedanke. Aber wenn es bodenlos ist, so doch mit großartigem Ergebnis." (Letzten Endes meine ich doch, Siedler 2000, S.156)

*Freilich nur im ersten Teil, denn "Die Schilderung der Aufbaujahre der BRD findet [der Rezensent] Benda anschaulich geschrieben, wie er es von Eschenburg kennt. Aber dann wird die Geschichte immer dünner, und Benda fühlt sich "an der Nase herumgeführt", als er im Nachwort lesen musste, dass das eigentliche Manuskript Eschenburgs nur die Jahre bis 1952 erfasst. Der Rest des Buches basiert auf Gesprächen, die Wolf Jobst Siedler und Joachim Fest in den Jahren 1984/85 mit dem Historiker geführt haben sowie auf Zeitungsartikeln aus der Zeit danach. Kein Wunder, so Benda, dass der Rest des Buches schlicht langweilig ist." (Perlentaucher zu: Letzten Endes meine ich doch)

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