21 April 2012

Neues zu Angriffskrieg, freier Meinungsäußerung und Grass


Paul Oestreicher in Publik-Forum 2012 Nr. 8, S.30-31
"Israel droht nun Iran anzugreifen [...]  Die Konsequenzen eines solchen Angriffes wären unermesslich. All das - so sagt "Political Correctness" - darf vor allem angesichts der deutschen Schuld von keinem Deutschen und angesichts der christlichen Schuld von keinem Christen ausgesprochen werden. Wer es doch ausspricht, wird gleich zum Antisemiten gebrandmarkt. [...] Ich sage es nun im Einklang mit Günter Grass, der spät, aber nicht zu spät [...] den Mut fand, das zu sagen, was gesagt werden muss."
 ( stark gekürzt, aber wenn ich alles Zitierenswerte zitierte, erhielte ich zu recht eine Abmahnung. )

Alfred Grosser sagte in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung vom 10.4.2012:

Alfred Grosser: Ich bin auf Seiten von Grass und das Pro ist in dieser Diskussion doch sehr schweigsam gewesen. Außer in der Zeitung Haaretz, die sich auch fragt: Ist unsere Regierung verrückt geworden?
SZ: Warum stehen Sie auf Seiten von Grass?
Grosser: Weil er etwas Vernünftiges gesagt hat in seinem sogenannten Gedicht. Es ist natürlich kein Gedicht, aber was darin steht ist doch viel wichtiger als die Form: Die israelische Regierung provoziert. Doch was passiert, wenn sie Iran wirklich angreift und was ist, wenn Iran dann Raketen hat, mit denen es Tel Aviv angreifen kann? Dann ist der Krieg los.
SZ: Sachliche Kritik an israelischer Politik ist doch aber kein Tabu, auch nicht in Deutschland.
Grosser: Es heißt aber immer sofort, das sei Antisemitismus. Ich kann die Aufregung ja verstehen, aber nicht jede Kritik. [...] 

Peter Zehfuß in BA, 21.4.12
"[...] kann man Grass nicht das Recht absprechen, sich im politischen Diskurs [...] zu äußern, zumal er völlig Recht hat, als nach Paragraph [gemeint: Artikel] 26 unseres Grundgesetzes selbst die Mitwirkung bei der Vorbereitung [...] eines Angriffskrieges verfassungswidrig und strafbar ist."

Helmut Schmidt kritisiert Waffenexporte in Krisengebiete.

Alfred Grosser äußerte schon früher:
"Die Methode hat sich bewährt. Einerseits breitet man den Schleier des Antisemitismus über das Gesagte aus, um die dargestellten Fakten nicht widerlegen zu müssen. Wenn man dann noch Beschimpfungen hinzufügt und so verdreht, dass es skandalös erscheint  [...]" (verkürzt zitiert nach U.Wickert: "Buch der Tugenden", 2010)

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