09 September 2013

Hüter der Zeiten - Science Fiction mit einem Touch von Geschichtsphilosophie

Poul Anderson hat über hundert Romane geschrieben, die meisten im Bereich Science Fiction.

Seine Erzählungsfolge Time Patrol, an der er von 1955 bis 1995 schrieb, habe ich (1965) in der Fassung von 1960 kennengelernt, deren deutsche Übersetzung "Hüter der Zeiten" hieß. Die Idee, die dahinter steht. ist heute am besten aus "Back to the Future" bekannt: nämlich die Überlegung, dass, wenn Zeitreisen möglich wären, die Kausalkette, die zur Zukunft geführt hat, gestört würde, dass also, um eine bestimmte Gegenwart (Zukunft) zu erhalten, auch die zugehörige Vergangenheit bewahrt werden müsste.
Geschichtsphilosophisch interessant finde ich dabei, dass die Menschen aus einer späten Phase der Geschichte ebendarum, weil die davor abgelaufene Geschichte eine notwendige Bedingung ihrer Existenz ist, sie auch gut heißen müssten. Also im Hegelschen Sinne: Alles Wirkliche ist vernünftig.

Einen Eindruck, wie Poul Anderson diese Idee ausführte und in seinen Erzählungen gestaltete, vermittelt die 1955 entstandene Erzählung "Delenda est", die davon handelt, dass Zeitwächter dafür sorgen sollen, dass Karthago nicht gegen Rom gewinnt, weil sonst die Mischung von christlicher und römischer Kultur nicht so entstanden wäre, wie wir sie kennen.

Die Fassung Annals of the Time Patrol  von 1983 (deutsch: Die Chroniken der Zeitpatrouille, 1987) stellte Michael Matzer 2008 vor.

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