08 März 2012

Einhart, der Lächler

Carl Hauptmann, der ältere Bruder Gerhard Hauptmanns, ist inzwischen fast vergessen und damit auch sein Roman "Einhart, der Lächler", über "Einhart Selle, der sich von gesellschaftlichen Erwartungen löst und in Naturbetrachtung zu sich selbst findet" (Wikipedia). Zu Recht?

Einharts Eltern
"Sie war wirklich eine Zigeunerin von Blut. Sie hatte wohl als einzige Tochter im Hause gegolten. In Wahrheit hatte man das Kind an der braunen Brust einer Zigeunermutter, die betteln kam und sich krank hingeschleppt, gesehen, es richtig gekauft und angenommen an Kindesstatt." (Erstes Buch,1 , S.5)
"Er hatte sogar im Traume oft nur Zahlen in seiner Seele." (Erstes Buch, 1, S.8)

Fräulein Resedas Wohnung
"Aber Fräulein Resedas Wohnung, der begegnete man nirgends. Man kann ohne weiteres sagen, daß Einhart einfach vergaß, daß Fräulein Reseda einen Buckel hatte, sofort, als er eingetreten. Daß Fräulein Reseda einen Kropf hatte, der aus der Mantille heraussah. Er sah nur noch das lange, hagere, feine Gesicht mit der Nase, die ihm nicht mehr lang, nur sehr ausdrucksvoll sanft auf alles zu weisen schien, was die schönen Dunkelaugen sprachen. Gewiß war die Haut von Fräulein Reseda welk. Aber das Gesicht hatte einen Rahmen schwarzer, voller Scheitel unter dem Chenillenetz, und das schlichte, fromme Kleid, das sie trug, erinnerte ihn an ein altes Stammbuchblatt, das Frau Selle einmal früher, als sie in alten Sachen kramte, von der Großmutter gefunden und sogleich zerrissen hatte, weil sie damals gemeint, das wären auch solche Dummheiten gewesen, die man früher betrieben.
[160] Nun, zu allernächst muß von der Wohnung geredet werden. Daß sie im vierten Stock lag, hatte der Seele der Wohnung gar nichts anzuhaben vermocht. Um so wunderbarer kam es jedem vor, der aus dem dunklen Bodenraum hineintrat. Man hätte hier gedacht, nicht einmal niederen Dienern, stumm und devot und unzugehörig, geschweige gut bezahlten Stadtmusikanten zu begegnen, nur etwa müdem, abgenutzten Gesindel, wie es in Einharts Stube dürftig zusammengelesen. Und nun sah man es gleich, daß darin nur wirkliche, stille, liebe, alte Vertraute zusammenstanden, wirklich Vertraute, mit langen, tiefen Schicksalen.
Allein die eine Wand gegen die beiden Fenster war schon rein wie ein Altar der Liebe, so däuchte es Einhart, wie er eintrat. Da stand ein bauchiger Schub mit goldnen Griffen und einer Decke von Mutterhänden mit Blumen durchwirkt, bunte, farbighelle Sterne, einer anders als alle, und in stillen Stunden, wenn Fräulein Reseda in der Dämmerung noch ohne Licht saß, begannen diese Blumensterne sich zu einem Bilde voll liebenden Lebens zu ergänzen, erwachten auch die Hände mit der dünnen Haut und den blauen Adern – und den [161] großen Nadeln und die Augen voll Bläue und die ganze, liebe, haubenumrahmte Muttergestalt neu. Und Fräulein Reseda konnte allein aus dieser Decke eine ganze, lange Geschichte voll beseligender Erinnerung, wie die Biene aus einer Blume Honig ziehen.
Und auf der bunten Blumendecke stand eine Uhr, das seltsamste Stück, aus schwarzem Holze, mit einem großen Auge von Zifferblatt mitten wie eine Sonne in einem Tempelgiebel, der von Säulen getragen war. Und der Perpendikel schwang dazwischen und pendelte auch noch in einem prismatischen Spiegel, daß er zur rechten und linken Seite immer sich auch noch einmal entgegenkam. Das alles wäre nur fesselnd gewesen. Auch, daß diese Uhr sauber mit Goldblumen besetzt war und überhaupt ebenso gut in einem Schloß auf einem marmornen Kamin wie in dieser stillen Heimstätte einer frommen Menschenfreundin hätte ihr Stundenlied pendeln und pinken können. Wenn nicht auch hier noch außerdem eine alte Schicksalsmelodie daneben geklungen.
»Diese Uhr gefällt Ihnen?« hatte Fräulein Reseda gleich, auf den erstaunten Einhart blickend, gesagt.[162] »Ja, das ist nämlich ein kleines Wunder. Soll ich Ihnen die Geschichte erzählen?«
»Erzählen Sie gleich,« hatte Einhart nur neugierig erwidert.
»Mein guter Vater hätte alles in der Welt, nur dieses Stück nicht hergegeben,« sagte da Fräulein Reseda. »Was daran wahr ist, weiß ich nicht. Dergleichen Sagen gibt es ja wohl manche in alten Familien. Sie sind nur ein Phantasiespiel der Liebe um unser Herkommen, um unsere Vergangenheit sozusagen,« erklärte sie. »Aber es ging die Sage, daß ein Elf meiner Urmutter, die eine alte Adelsherrin auf einem Herrschaftssitz war, diese Uhr, eine Kette und einen Becher zutrug.« Und nun hatte sie ausführlich alles erzählen müssen, was Einhart unsäglich berückend schien, und ohne Farbentafel ein eitel vorüberwehendes, beglückendes Traumbild.
»Erzählen Sie mir alles,« hatte er sie mit verzehrtem Blicke angesehen mit seinen Glutaugen und mit einem Lächeln tiefster Erregung, gar nicht einfältig, obwohl in ganz innigversunkener Hingabe, wie sie ihm in dieser ganzen Akademiezeit nie aus Seele und Auge aufgeblitzt. Denn hier [163] auf einmal begannen sich Sehnsuchten zu stillen. Hier duftete etwas gar nicht nur wie Reseda. Hier schien wirklich von lange her ein einsames Glücksland.
»Also einen Becher und diese Uhr und eine Kette brachte der Elf?« Einhart war ganz im Wunder.
»Meine Urgroßmutter hatte nämlich gerade einen Knaben geboren und lag im schweren Himmelbett im Schlosse in den Wochen,« erzählte Fräulein Reseda. »Innig verpflegt, brachte sie ihre Zeit in Halbträumen zu. Und manchmal, wenn sie die Augen auftat, schien in dem Dämmerraum eine kleine, feine Flamme von einem Öllämpchen her, das auf einem Ecktische stand.«
»Und in einer Nacht hatte sie eine Erscheinung. Ein kleiner, bärtiger, wetterfester Kerl, der kaum zum Bett aufragte, steht gegen den Schein. Zuerst hatte sie ihn für einen Kleiderzipfel gehalten, der vom Bettstuhl ragte. Dann erkennt sie ihn, weil er ganz dienstwillig sein Zipfelhütchen lupfte und sie flüsternd anspricht: ›Du birgst ein Kind hier im Schutz. Und das ist gut. Aber mein Weib hat auch ein Kindlein geboren und sie kann es nicht schützen vor deinem Öle‹, sagte der kleine Mann ganz voll [164] Kummer. ›Hätten wir hier nicht rasten gemußt, weil zu gleicher Zeit wie deine auch meines Weibes Stunde kam, wir wären nicht hier. Oh, Herrin, sieh nur hin! Deine Öllampe sickert Tropfen um Tropfen durch die Tischspalte, und die Tropfen fallen gerade auf mein Weib und Kind. Gebiete doch, daß man die Lampe auf einen anderen Platz stelle.‹«
»Am Morgen dachte meine Urmutter hin und her über den Traum. – Aber der Traum wiederholte sich die folgenden Nächte. Und endlich nach dem dritten Male befahl die bleiche Wöchnerin, die Öllampe auf einen andern Platz zu tragen.«
»Und was geschah?« fragte Einhart eifrig, dem der feine Mund im graubleichen Gesicht offen blieb, daß man seine gelben Zähne sah.
»Ja, nun raten Sie einmal!« sagte Fräulein Reseda drollig gewichtig.
»Um aller Welt Wunder willen, wer kann solche Entzückungen aus der Luft greifen?« gab Einhart ganz ernst zurück und schwieg.
Da lud ihn Fräulein Reseda vor einen gläsernen Schrank, der von vier Mohren gehalten dastand, [165] und öffnete lange nicht, weil sie selber ins Träumen geraten, nur lächelte. So daß nun beide von dem kleinen Öllämpchen träumten, und wie Tropfen um Tropfen auf das winzige Elfenbett niederfiel als wie der Schlag der Stunde.
»Oh die Sache löste sich wunderbar,« rief dann Fräulein Reseda. »Denn in der vierten Nacht erschien das Männlein wieder und sagte, indem er einige schwere Dinge heranschleppte: ›Ihr habt mein Prinzeßlein gerettet. Mein Weib ist schwach und bleich noch wie Ihr, aber sie sieht mit leisem Lachen auf das Kind. Die Tropfen fallen nicht mehr, sie zu bekümmern. Habt Dank und nehmt, was ich Euch bringe! Solange Euch die Uhr schlägt, wird Euer Haus eine glückliche Wohnstätte sein! Solange Ihr aus dem Becher trinkt, werdet Ihr süße Träume haben! Solange die Kette am Halse der Schloßfrau blinkt, werdet Ihr in Menschenliebe wandeln!«
Fräulein Reseda öffnete jetzt und zeigte Einhart alles, den Becher aus einem Stück Bergkristall, die feine Kette aus grünen Steinen, die sie gleich unter ihrem Halskräuschen hervorzog. »Man muß seine wahren Güter heimlich tragen, weil sie mehr [166] wert sein müssen, als nur zu prunken,« sagte sie neckisch, als sie sie vom Halse abzog und ihm hinhielt.
Nun, weiß Gott, Einhart war das alles, daß ihm die Augen weiter wurden.
Die Geschichte hatte Fräulein Reseda nur so anspruchslos hinerzählt. So kam und ging es aber an allen Enden, vor Bildern seltsamer Ahnfrauen und vor Tischen und Schüben. Aus jeder Ecke ragte eine Geschichte, eine Fülle von Ereignissen, wovon in dem Glasschrank voller kleiner Spielgeschmeide schon allein an die Tausende saßen. Nicht etwa aufbewahrt, damit es andere hören oder sehen sollten. Ganz und gar nur zur Liebe für die Eine, wie überhaupt die ganze, feine, duftige Wohnstätte des einen, einsamen Fräulein Reseda.
Sogar an den Fenstern besah Einhart lange Zeit versunken weiße, schattende Lichtbilder aus einer alten Zeit, wie Schäferspiele holde Dinge. Und Einhart achtete gar nicht, daß er vor dem Nähtisch des Fräulein Reseda versunken saß, vor den drolligen Gesichtern der elfenbeinernen Stopfkugeln im bunten Nähkorbe und den Nußknackern, die Nadelhalter darstellten. Alles hier atmete und hauchte feinen Sinn und liebes Leben. Er wußte [167] gar nicht, daß er tatsächlich neugierig wie ein Dieb herumschlich und dann ohne Erlaubnis den Nähschub aufgetan, um tausenderlei Ringwerk, feine, bunte Kinderkettchen auch, lustiges Schnitzwerk und metallnes Knöpfelzeug, und dem Auge insgesamt so recht lüsterne Dinge auszukramen.
Alles das gehörte zu Fräulein Resedas ganzem Leben. Und es däuchte ihm, daß er jetzt Fräulein Reseda gut kannte. Und es däuchte ihm auch, als ob er schon einmal im Traume auch vor diesem Nähtisch gesessen, mit den bunten Blinkeflittern gespielt, die Lichtbilder gegen die abendgeröteten Fenster in Vision gesehen, den ganzen, vielgestaltigen, winzigen Nippkram des Glasschrankes angestaunt, den feinen, spitzen, fremden, kühlen Ton der Tempeluhr hätte pinken hören, fast wohl gar in einer andern Welt.
Und wie dann Fräulein Reseda, als Einhart noch immer versunken gesessen in allerlei Traumspielereien, gar ihr ein wenig gläsern klingendes Klavier geöffnet und weich anschlagend fromme Töne voll fremden Wohlklangs hineinschlang in die Stille, war Einhart zum ersten Male ganz und gar in einem neuen Wunder."
Zweites Buch, 10

Einhart lächelt
„Er war mit seinen Gesichten allein, die immer mehr leibhaftig wurden. Das hielt ihn immer neu aufrecht, wenn die Anfechtungen der Sehnsucht in ihm aufschrien. Daß er schließlich vor dem entstehenden Bilderwerk zu lächeln vermochte.“ (Drittes Buch, 16, S.309)
„Er hatte damals gelächelt, als der Brief von Frau Rehorst ihm alle Seligkeit gleich auf einmal ausgeblasen. So ist die Welt und geht der Frühling vorüber. Er war es schon ein paarmal jetzt gewahr geworden, daß die Seligkeiten im Blute hinrinnen, wie Lieder mit Anfang und Ende.
»Jedes Ding hat eine lebendige Grenze. Und jedes Glück. So ist es,« sagte er. Er hatte nur gelächelt, als es ihn damals hinausgetrieben, und er vom Malen nicht hatte mehr seelensatt werden können.
Aber »Einhart« war es noch immer. Nur hatte er einen Blick, der wie ein sicherer Dolch aufblitzte jetzt, wo er sich erhob.“ (Viertes Buch, 1, S.5)

Einhart beschäftigt sich mit Philosophie
Einhart versank in ernste Studien. Er las jetzt mit wirklicher Begier Philosophie. Da war er nur gerade schlecht beraten zuerst. Er griff da einen [35] langen Zopf, der dem Chinesen im Westen hinten hängt. Man nennt es Geschichte der Philosophie. Ein uraltes Bild, was man so die Philosophie der Alten nennt. Tausend Stümper haben es übermalt. Es versuchte so mancher zu bessern und zu streichen, was originale Menschen aus innerstem, eigenem Lebens- und Schauensbedrängnis zur Klarheit gestaltet.
Es ist ziemlich unkenntlich, alles daran. Und von dem Ursprung nicht mehr viel Spur.
Das merkte Einhart.
Er kam mit wahrem Verlangen. Er hatte gar nichts gelernt. Oder besser, er kam mit dem natürlichen Drange, eine Welt, die sich ihm reich und heiß darbot, zu ergreifen mit Sinn und Seele allenthalben.
»Das nennt ihr also Philosophie?« sagte er zuerst ganz erstaunt, als er die Berge des gelehrten Wissens ansah.
»Gibt es nicht Männer, in denen sich wirklich die Welt in ihren wahren Mächten spiegelte? Gibt es nur solche zerstückelte Weisheit? Hirngespinste von tausend Begriffen, in denen sich nicht einmal Fliegen fangen? Gibt es nicht Männer, die die Welt [36] klar anschauen, also daß man in sie einsehen kann wie in einen kristallenen Wassergrund, auf enger Scheibe das ganze, weite Eine?
So suchte er immer wieder nach Menschen.
Und es kam auch, wie er durch den Vorhof, die geilen Reminiszenzensammlungen und Retouchieranstalten, durch allerlei Kommentare von Kreti und Pleti, durch die Stätten der unpersönlichen Fruchtbarkeit flüchtig hindurchgegangen, daß ein paar Heilige selber ihm endlich wirklich begegneten.
Einhart stand plötzlich vor Spinoza. Der dunkle, bleiche, wortkarge, jüdische Mann entzückte ihn. Er hatte Mühe, sich in seine Strenge einzufinden. Er sah ihn beständig versunken über seine mühsame Arbeit gebeugt. Mitten in das Lesen der Worte dieses Vertieften hörte er manchmal plötzlich das Surren des Schleifrädchens, das er mit seinem Blicke verfolgte. Denn der irdische, äußere Mensch dieses Juden saß angebunden an die irdische Leistung, indes sein Geist selbstvergessen den Zwängen der Menschenseelen tief nachsann.
So persönlich das Werk, so ganz selbstvergessen der Mensch zugleich.
Zum ersten Male begriff Einhart mit dem in sich[37] gewissen Blick dieses Erkenners die Zwänge von Launen, Lieben und Leidenschaften der Menschen, die, wie Wolken- und Weiterspiele den hinausgeworfenen Erdball, so die einsame, hinausgestoßene Menschenseele umdrängen.
Die entsagende Weisheit solchen Betrachters, der ohne eigenen Anspruch, ohne auch nur leises Erzittern des eigenen Spiegels, Leiden und Leidenschaften des Menschen, ohne Hauch eigener Leidenschaften, bemaß, erregte ihn förmlich. Die erhabene Ruhe und durchdringende Macht, mit der dieser kranke, jüdische Glasschleifer den unentrinnbaren Verkettungen in den Seelen nachtrachtete, ohne je Wunsch und Plan eines engen, eigenen Lebenskreises anmaßlich und trübend seiner eisklaren Schau zuzumischen, dünkte Einhart das unverlierbare Gleichnis der reinsten Hingabe des Menschen an seine Quellen.
Dann las Einhart in sonderbarem Zufallsspiel Schopenhauer. Das griff ihm sehr ans Herz. Aber weil er sich auch immer wieder die Welt mit Sinnen besah, konnte er das grausige Urgespenst des Willens vor tausend schönen Ordnungen der Dinge und den liebenden Sehnsuchten nach deren reicher Gestaltung nicht immer entdecken.
[38] Und seltsam vor allem, daß er nach dem stillen Frieden in Spinozas Schleiferzelle nie ganz vergaß, daß er nun einen unwirschen Griesgram vor sich hatte, dem er zwar mit schuldiger Devotion vor dem hohen Flug und dem weiten Umblick manchmal fein zulächelte, weil auch er Hohn und Verachtung gut kannte, aber auch oft mit sicherem, klaren Worte entgegentrat.
Einhart begriff nicht, daß es ein Weltleid gäbe, weil er meinte, daß nur der Einzelne immer wirklich leide. Das wirkliche Leiden schien ihm begrenzt in dem engen Becher der Vereinzeltheit. Und das Maß dieses persönlichen Leidens däuchte ihm nicht um ein Jota vermehrbar, wenn er die einzelnen Personen zusammenreihte. Leid und Freude dünkten Einhart gleich nur eine schwankende, leise Begleitung in der weiten Ordnung dieser Welt und dem weiten Meer der Seele darin. [...]
Am Ende brachte ihm der Zufall noch Platons Welt in die Seele.
»Da haben wir den Seher, den ich gesucht,« rief er vielemale im Lesen. Und er saß unter den schönen, jungen Griechen selber bekränzten Hauptes in Rausch und fröhlichem Widerstreit, daß er sogar die äußeren Augen weit aufriß.
»Diese Welt ist ergriffen mit Auge und Ohr, mit Geruch und Geschmack, ist wahrhaft angeschaut,« rief er entzückt. »Und die Ideen sind wie Arome, die der leibhaftigen Blüte entsteigen.«
»Seht doch unsre Duftmacher, die uns Arome eintränken wollen und haben nie die Blüten gesehen.«
Jeden Schritt hin und her auf den Fliesen im Hofe hörte Einhart hallen, das Poltern der Berauschten an den Läden machte ihn lachen, jede Geste und jeden Geist griff er in wahrem, sinnlichen Gewande. Damit kam er ganz zum Leben zurück.
(Viertes Buch,5, S.34-41)

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