"Die Vollbibeln ab 1534 erschienen später in Frakturschrift, einer weiter Entwicklung oder auch Vollendung der Bastarda, die sich an der Schriftkunst am Hofe Maximilians I orientierte und wesentlich von Dürer geprägt wurde. Sie verläuft enger als die Bastarda, wirkt damit eleganter und spart nebenbei ein Zehntel der Papierkosten. Diese Fraktur sollte zur "evangelischen" Schrift werden, die als die Schrift der Bibel dann die bevorzugte Schrift für deutschsprachige Texte überhaupt wurde – Lateinisches druckte man weiter in der "runden" Antiqua. Während Luther mit seiner Bibel Deutschland auf den Weg zu einem sprachlich geeinten Land brachte, machte er es drucktechnisch "zweischriftig" – bis zum "Führerbefehl" vom Januar 1941, mit dem die Fraktur in Deutschland abgeschafft wurde." (Göttert: Deutsch. Biografie einer Sprache, S 142/43)
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