"A stupid Hungarian has never been found". An dieses Wort Alan Bullocks fühle ich mich erinnert, wenn ich Minutennovellen von István Örkény lese. Denn dort kommen öfter dumme Ungarn vor wie z.B. der, der zum bleibenden Gedenken an den gemeinsamen Aufenthalt der letzten vier Ungarn unter einem Kirschbaum vorschlägt, einen Stein in die Luft zu werfen.
Dann einigen sich die vier darauf, einen eingetrockneten Kirschkern zu pflücken. Auch nicht gerade ein Geniestreich, wie man in "Der letzte Kirschkern" nachlesen kann.
Wer jetzt glaubt, Bullock wäre widerlegt, hat nichts verstanden: die Minutennovellen sind durchweg Fiktion.
"Beiträge zur geselligen Unterhaltung sind Örkénys Minutennovellen gerade deshalb, weil sie zu keinem Ende kommen", schreibt Hannelore Schlaffer in der Frankfurter Rundschau vom 28.11.2002.
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