Gedanken und Gespräche auf der Flucht vor einer Todesnachricht.
FAZ: Grossman beschreibt "
den Versuch, die Angst mit tausend winzigen Erinnerungen zu überschreiben, wenn auch nie zum Verschwinden bringen zu können. [...] Niemals zuvor aber hat Grossman israelische Wirklichkeit und die intime Atmosphäre von Familienleben so zwingend erzählerisch aufeinander bezogen wie jetzt."
Grossman: "[...] dass sie in dem Moment, wo er verstaatlicht worden war, das Kind, das er gewesen war, für immer verloren hatte, und auch er selbst hatte es verloren" (S.109)
SZ: "
Wie Szenen aus einem Album, das so intim ist, dass man es normalerweise keinem zeigt, entwirft David Grossman das Porträt einer Familie, deren Zusammenhalt ganz allmählich vom Schicksal ihres Landes unterminiert und zerstört wird."
"Zerrissenheit des Landes und den Möglichkeiten des Lebens unter diesen Bedingungen" (
FR)
2003 beginnt Grossman sein Buch und korrespondiert darüber mit seinem Sohn Uri, der im Libanonkrieg ist.
2006 erhält er die Nachricht selbst.
Grossmann: "dass er seine Rolle, hochmütig, jubelnd und kriegsbegeistert zu sein, dermaßen gut erfüllte" (S.116) "wie dick die Kampfmischung ist, die in ihnen fließt, über ihre gut unterdrückte Angst" (S.118)
"wie kommt es, dass ich denen, die ihn dorthin schicken, so gehorche" (S.124)
So weit sind es Aussagen über eine Mutter und ihr Soldatenkind, wie es sie in vielen Kriegen gibt.
Dagegen ist das "Gewimmel" der nächtlichen Schatten von illegalen Arabern wie ein geisterhafter Beweis, dass der Kampf ihres Sohnes keinen Sinn haben kann.
Sie will nicht Abschied nehmen "Von diesem im Verborgenen Gutes tuenden Gewimmel hier." (Seite 163)
Die Begegnung mit ihrem durch Schlafmittel fast abgeschalteten früheren Geliebten Navram dagegen ist wie ein Albtraum.
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