Es fällt relativ leicht, die Nähe des Textes zum Kitsch zu erkennen. Die Komik mancher Formulierungen, das Gesuchte und zugleich von Wiederholungen Bestimmte der Sprache bemerken wir auch.
Und doch scheint mir auch erkennbar, dass etwas darüber hinausweist, dass der Stilwille zur geradezu manierierten Einfachheit und andererseits zur höchst künstlichen (ja uns gekünstelt erscheinenden) Gefühlsdarstellung nicht einfach nur unecht ist, auch wenn der Autor sein eigenes Leben nicht nach diesen ästhetischen Idealen zu gestalten vermochte.
"Wir glauben nichts zu riskieren, wenn wir demjenigen, der beweisen kann, dass er sie ausgelesen hat, ohne als Kunstrichter dazu verpflichtet zu sein, die Krone von Polen versprechen," meinte Friedrich Hebbel 1858 über diesen Roman.
Nun war die Krone Polens schon damals nichts wert. Doch langweilig ist der Roman gewiss. So langweilig, dass er mich immer wieder dazu bringt, darin zu lesen, während die meisten spannenden Bücher für Erwachsene nur für einmaliges Lesen taugen.
Mit Flauberts Madame Bovary und Baudelaires Les Fleurs du Mal, die alle 1857 erschienen, hat man den Roman als ein frühes Beispiel der Moderne gesehen.
Ein Sohn seiner Zeit
vor 20 Stunden
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