"Ich bitte bloß um die leidige Freiheit, bei Ihnen krank sein zu dürfen." Darum bittet Schiller vor seiner ersten Einladung bei Goethe. Es sollten trotz zunehmender Krankheit die fruchtbarsten Jahre seines Lebens folgen.
Dies, weil er den Mut gehabt hatte, auf Goethe zuzugehen. Auf Goethe, der später über die Zeit vor ihrer Begegnung sagen sollte: "die ungeheure Kluft zwischen unseren Denkweisen klaffte nur umso entschiedener". Schiller wagte es, in einem Brief (mit Goethes Worten:) "mit freundschaftlicher Hand die Summe meiner Existenz" zu ziehen. So erreicht er, dass Goethe innerhalb von drei Wochen sein Urteil völlig wandelt und - jedenfalls an Schiller - schreibt "daß uns nicht allein dieselben Gegenstände interessiren, sondern daß wir auch in der Art sie anzusehen meistens übereinkommen".
Ein bemerkenswertes Stück Einfühlung Schillers, die ihm dann drei Tage später die Einladung bringt, auf die er dann schon mit der Bitte um Gewährung der "leidigen Freiheit" reagieren kann.
Hinter der Gewalt
vor 22 Stunden
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