20 September 2021

Felicitas Hoppe: Die Nibelungen. Ein deutscher Stummfilm

Verlagsankündigung

Rezension vom Südwestdeutschen Rundfunk SWR2 7.9.21

Rezension in der Süddeutschen Zeitung 13.9.

"Das konnte Felicitas Hoppe nicht ahnen, als sie ihren langjährigen Vorsatz verwirklichte, das Nibelungenlied neu zu erzählen - dass das "dreifache G", ihre griffige Abkürzung für Kriemhilds Brüdertrio Gunther, Gernot und Giselher, bei Erscheinen des Buchs als Formel für Seuchenbekämpfung kursieren würde. Sollen wir uns nun, angesteckt von Hoppes unbändiger Fabulierlust, unter "Geimpft, Genesen, Getestet" drei Recken vorstellen, die ausziehen, das Virus zu besiegen? Lieber nicht, denn es nimmt mit den dreien ja ein schreckliches Ende [...] 

Dass die Inszenierungsgeschichte der Spiele wiederum auch eine "G-Trilogie" verzeichnet, ist kaum zu glauben, aber wahr: Es verbergen sich dahinter die Stücke "Gemetzel", "Gold" und "Glut" (Nibelungenfestspiele Worms von 2015-2017) von Albert Ostermaier, der damit Kernthemen des Nibelungenmythos stabreimend auf den Punkt brachte. Das 2016 uraufgeführte "Gold" trägt den Untertitel "Der Film der Nibelungen" und schildert schrill das "Making-of" einer neuen Kinovariante des blutgetränkten Stoffs. Wenn Felicitas Hoppe nun ihrerseits die Perspektive der Verfilmung einnimmt und die Wormser Freilichtbühne zum Ausgangspunkt ihrer ausschweifenden Nibelungenfantasie macht, mag das epigonal anmuten. Doch selbstverständlich verfolgt sie, die literarische Forschungsreisende aus Leidenschaft, zu Wasser wie zu Lande ihre eigene Spur. [...]"

Felicitas Hoppe im Gespräch über ihr Buch (mit kurzer Lesung einer Textstelle über Hagen)

zur Rezension in der Welt (11.9.21) : Perlentaucher

Rezensent Richard Kämmerlings hat keine Sorge um den Mythos, der überlebt alles, glaubt er. Felicitas Hoppes Adaption des Nibelungen-Stoffes sowieso, denn Hoppe schafft "subtile Meta-Narration", die allenfalls augenzwinkernd nach "der" Wahrheit hinter dem Mythos sucht, wie der Rezensent erleichtert feststellt. Die Idee, eine Nibelungen-Theaterinszenierung nachzuerzählen und Darsteller sowie die Regisseurin zu Wort kommen zu lassen, scheint für Kämmerlings aufzugehen, auch wenn von Stummfilm eigentlich keine Rede sein kann, wie er findet.

 Rezension in der FAZ 17.9.21

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