17 November 2024

Henry de Montherlant: Die Aussätzigen

 Henry de Montherlant: Die Aussätzigen

"[...] Zu den prägenden Einflüssen seiner Jugend gehörten, neben seiner Familie, Sport, Literatur und Stierkampf. In seinen Anfangswerken sind Ich-Kult, Männlichkeit und der Kampf ums Dasein von ihm idealisierte Themen. Montherlant war vor allem von D’Annunzio, Nietzsche und Barrès beeinflusst. Erst später setzte er sich mit den Geschehnissen und der Gesellschaft seiner Zeit kritisch auseinander. Seine Stilsicherheit und sein gutes Vermögen, Menschen psychologisch zu analysieren, brachten ihm schon früh den Ruf eines Klassikers ein.

Montherlant war bekannt für antifeministische und frauenfeindliche Ansichten, die Simone de Beauvoir in einem Kapitel von Das andere Geschlecht  behandelte.[...][5] (Wikipedia)

Zitate:

  • "Am Unheil der Welt leiden und zu gleicher Zeit glücklich sein: eine jener absurden Gleichungen, deren ich mich stets befleißigt habe" - Tagebücher 1930-1944, Kiepenheuer & Witsch, Köln/Berlin 1961, S. 322
  • "Das einzige Rezept: schöne Werke schaffen. Dann komme, was mag." - Tagebücher 1930-1944, Kiepenheuer & Witsch, Köln/Berlin 1961, S. 14
  • "Das Mädchen wird unter Tränen zur Frau und unter Stöhnen zur Mutter." - Die jungen Mädchen
  • "Die Geschichte? Das gleiche Stück mit unterschiedlichen Rollenbesetzung." - Tagebücher 1930-1944, Kiepenheuer & Witsch, Köln/Berlin 1961, S.168
  • "Eine anständige Frau ist eine, die nicht oder nicht mehr imstande ist, mehr als nur einen Mann unglücklich zu machen." - Erbarmen mit den Frauen
  • "Die Hoffnung ist der Wille der Schwachen" - Nutzloses Dienen, S.130, Leipzig, 1939
  • "Man bezahlt die Frauen, damit sie kommen, und man bezahlt sie, damit sie verschwinden; das ist ihr Schicksal." - Die Aussätzigen
  • "Wer dem Publikum - seiner "Kundschaft" - nicht zu mißfallen wünscht, ist, wie er es auch anstellen mag, ein Krämer. Sogar und vor allem, wenn er Literat ist. - Tagebücher 1930-1944, Kiepenheuer & Witsch, Köln/Berlin 1961, S.60
Das Buch fiel mir in einem öffentlichen Bücherregal in die Hand, weil ich für eine Kurzreise kein Buch mitgenommen hatte. Ich bin zufrieden, dass ich mir jetzt ein Vorstellung von ihm machen konnte.
Die folgenden Textauszüge erklären zum einen den Titel "Die Aussätzigen", weil davon berichtet wird, wie der Protagonist mit der aussätzigen Rhadidja schläft und dann sein Verhältnis zu zwei anderen Frauen: Andrée Hacquebaut schreibt Briefe die den Protagonisten charakterisieren (diese Briefe finden sich ca. alle 20 Seiten), von denen aber immer wieder festgestellt wird: "Dieser Brief ist vom Empfänger ungeöffnet abgelegt worden." Solange Dandillot hat er in Genua kennengelernt und schreibt einen Roman über sie. Er findet sie sehr langweilig, doch nimmt er sie als Ausgangsfigur für die Heldin, die re für seinen neuen Roman erfindet. Während des Schreibens hält er sich monatelang von ihr entfernt. Zum Ausgleich dafür, dass er ihr gegenüber so herzlos war, heiratet er sie. 
Die Phase, in der sich die beiden kennenlernen, kommt im Roman nicht vor. 














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