Peter Schneider berichtet in Rebellion und Wahn. Mein '68 (Kapitel 31, S. 203ff) Interessantes zu Dutschkes Bombenattentatsversuch.
Dutschke flog mit Bahman Nirumand von Berlin nach Frankfurt. In einem Koffer führten sie eine Bombe mit sich, um einen Sendemast des AFN in Saarbrücken in die Luft zu sprengen. Im Franfurter Flughafen wurden sie von der Polizei vernommen, ihnen wurde jedoch gestattet, vorher den Koffer in die Gepäckaufbewahrung zu geben. In Saarbrücken fanden sie den zu sprengenden Sendemast nicht. Sie flogen mit dem Koffer nach Berlin zurück und gaben ihn einem Freund in Verwahrung. Es gibt das Gerücht, dieser habe den Koffer mit der Bombe unter sein Bett geschoben und wochenlang so geschlafen.
Eine ähnlich Geschichte erzählt man sich von Dynamit, das ein reicher Bekannter überraschend mitbrachte. Dies wurde im Kinderwagen zu Bekannten gebracht. Rudi und Gretchen Dutschkes Sohn Hosea Che lag über dem Sprengstoff.
Im Herbst 1967 entwickelten Christian Semler, Bernd Rabehl und Wolfgang Lefèvre den Plan, einen Staatsanwalt zu entführen, doch konnten sie sich nicht über die genauen Regelungen für die Durchführung einigen (S.206f.)
Bemerkenswert auch, dass Schneider in Trient das intensivste Verhältnis zum zweiten Mann in der Hierarchie der revoltierenden Studenten hatte (S.322), zu Renato Curcio, dem späteren Führer der roten Brigaden.
Hinter der Gewalt
vor 22 Stunden
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