Seit 1992 gibt es das UNESCO-Programm Weltdokumentenerbe oder "Memory of the World".
Seit 20 Jahren das World Wide Web (WWW). (Video vom ZDF)
Damit ist ein Traum aus dem 20. Jahrhundert, nämlich der, das Gedächtnis des einzelnen mit Hilfe einer technischen Apparatur so auszuweiten, dass es eine ganze Bibliothek umfasst, in unvorhersehbarer Weise verwirklicht worden. (Vgl: "A memex is a device in which an individual stores all his books, records, and communications, and which is mechanized" Vannevar Bush, 1945)
Im Folgenden sollen hier nach und nach ein paar Stationen aus den Bibliotheksgeschichte angesprochen werden.
Zunächst die Entstehung von Katalogen und Signaturen, die an die Stelle der alten Inventarlisten traten, als mit Erfindung des Buchdrucks Buchherstellung (Skriptorium, Druckerei), Handschriftenaufbewahrung (Archiv) und Sammlung von Druckschriften (Bibliothek) nach und nach und in unterschiedlicher Exklusivität verschiedenen Institutionen übertragen wurden.
Als 1623 der Transport der Bibliotheca Palatina von Heidelberg zum Vatikan begann, war der Anteil der Handschriften noch recht hoch. (In den 196 Kisten waren 3500 Handschriften, die Angaben zur Zahl der Drucke schwanken zwischen 5000 und 12000.)
Im Wikipediaartikel zur Bibliotheca Palatina finden sich leicht andere Zahlen: "Im August 1623 übernahm die Bibliotheca Apostolica Vaticana 184 Kisten mit 3.500 Handschriften und 12.000 Drucken, die zur Gewichtsverminderung großteils ihrer Einbände beraubt worden waren (Allacci behielt 12 weitere Kisten für sich). Sie wurden im weiteren Verlauf des 17. Jahrhunderts neu eingebunden. Da schon Ottheinrich viele seiner Bücher hatte neu einbinden lassen, sind heute kaum Einbände von vor 1550 in der Palatina zu finden."
(Nachtrag vom 17.9.11: Über die sich bis heute auswirkenden Folgen dieses Transports klagt ganz aktuell Klaus Graf).
(vgl. dazu Uwe Jochum: Kleine Bibliotheksgeschichte, Stuttgart 2007, S.84 ff. und die verlinkten Wikipediaartikel)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen