"Herzog Wilhelm von Breysach, der, seit seiner heimlichen Verbindung mit einer Gräfin, namens Katharina von Heersbruck, aus dem Hause Alt-Hüningen, die unter seinem Range zu sein schien, mit seinem Halbbruder, dem Grafen Jakob dem Rotbart, in Feindschaft lebte, kam gegen das Ende des vierzehnten Jahrhunderts, da die Nacht des heiligen Remigius zu dämmern begann, von einer in Worms mit dem deutschen Kaiser abgehaltenen Zusammenkunft zurück, worin er sich von diesem Herrn, in Ermangelung ehelicher Kinder, die ihm gestorben waren, die Legitimation eines, mit seiner Gemahlin vor der Ehe erzeugten, natürlichen Sohnes, des Grafen Philipp von Hüningen, ausgewirkt hatte. Freudiger, als während des ganzen Laufs seiner Regierung in die Zukunft blickend, hatte er schon den Park, der hinter seinem Schlosse lag, erreicht: als plötzlich ein Pfeilschuß aus dem Dunkel der Gebüsche hervorbrach, und ihm, dicht unter dem Brustknochen, den Leib durchbohrte. [...]" (H.v.Kleist)
Herr Rau hat mich auf diese mir recht ungeläufige Erzählung Kleists hingewiesen. (sieh Wikipediaartikel) Ich finde den ersten Satz, aber auch die Erzählung selbst, so bemerkenswert, dass ich gern meinerseits darauf hinweise.
Die Handlung ist nicht nur grob unwahrscheinlich, sondern auch von Gewalt und extremen Gefühlen geprägt. Dazu passt der gleichsam gewaltsame Stil mit seinen extrem geschachtelten Perioden.
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