Josephus ist neben Philon von Alexandria der wichtigste Autor des hellenistischen Judentums. Er schloss sich, obwohl seiner Herkunft nach den Sadduzäern nahestehend, früh den Pharisäern an. (Josephus)
Mir ist interessant, dass er in der Vorrede zu den Jüdischen Altertümern sich dagegen verwahrt, die Bücher Mose, an denen er seine Geschichtsschreibung der jüdischen Geschichte von der Einrichtung der Welt an orientiere, könne irgendwelche "Fabelei" enthalten, denn "unser Gesetzgeber [habe] die Natur Gottes geziemend aufgefasst und ihm nur solche Taten beigelegt [...], die seiner Macht würdig sind". (1. Buch Vorwort, S.16)
Außerdem fiel mir auf, dass Josephus, obwohl ihm die historischen Bücher der Bibel in der griechischen Fassung vorliegen und er selbst griechisch schreibt, eine ganze Reihe von Namen in einer anderen Lautform wiedergibt, als sie in unseren Bibelübersetzungen üblich ist. So ist es interessant von Jesus, dem "Feldherrn der Hebräer" (S.251/52), zu lesen (identisch mit dem biblischen Josua). Auch hatte ich nicht gewusst, dass Jesephus acht verschiedene Judasse erwähnt, von denen der späteste, Judas, der Galiläer, zur Zeit des Landpflegers Gessius Florus einen Aufstand organisiert habe (18. Buch 1,1 und 1,6).
Im 2. Kapitel des 12. Buches seiner Jüdischen Altertümer berichtet er, dass Ptolomäus Philadelphus die Gesetze der Juden in die alexandrinische Bibliothek habe aufnehmen wollen und im Gegenzug über 100 000 jüdische Sklaven freigekauft habe.
Diese Darstellung deckt sich weitgehend mit dem Aristeasbrief.
Die moderne Darstellung von Heinrich Graetz habe ich im vorigen Kapitel wiedergegeben. Der heutige Stand der Wissenschaft findet sich in der Wikipedia (Septuaginta). Graetz berichtet das Ganze aber weit anschaulicher, auch wenn er nicht so weit geht wie Josephus, der die Vorgänge durch (ngebliche) Dokumente und wörtliche Reden ausschmückt.
Natürlich ist auch die Stelle interessant, wo Josephus (in Buch 18 im 3. Kapitel, 3, S.515) im Zusammenhang mit einem jüdischen Aufstand gegen Pontius Pilatus noch einen Jesus erwähnt. (Die Nennung der Bezeichnung Christus gilt als nachträglich eingefügt.) Gleich im Anschluss daran erzählt er freilich eine Skandalgeschichte (S.516, schon er wusste: "Sex sells"), dann eine über eine Vertreibung von Juden aus Rom, auf die sich auch bei Tacitus und Sueton Hinweise finden.
sieh auch:
Zur Geschichte des jüdischen Krieges
Dort kommen sogar 7 Jesusse vor, freilich keiner aus Nazareth.
Berichtet wird u.a. von der Einnahme Jerusalems und dem großen Brand sowie von der Schleifung, aber auch von Judenverfolgungen außerhalb Israels.
Mir ist interessant, dass er in der Vorrede zu den Jüdischen Altertümern sich dagegen verwahrt, die Bücher Mose, an denen er seine Geschichtsschreibung der jüdischen Geschichte von der Einrichtung der Welt an orientiere, könne irgendwelche "Fabelei" enthalten, denn "unser Gesetzgeber [habe] die Natur Gottes geziemend aufgefasst und ihm nur solche Taten beigelegt [...], die seiner Macht würdig sind". (1. Buch Vorwort, S.16)
Außerdem fiel mir auf, dass Josephus, obwohl ihm die historischen Bücher der Bibel in der griechischen Fassung vorliegen und er selbst griechisch schreibt, eine ganze Reihe von Namen in einer anderen Lautform wiedergibt, als sie in unseren Bibelübersetzungen üblich ist. So ist es interessant von Jesus, dem "Feldherrn der Hebräer" (S.251/52), zu lesen (identisch mit dem biblischen Josua). Auch hatte ich nicht gewusst, dass Jesephus acht verschiedene Judasse erwähnt, von denen der späteste, Judas, der Galiläer, zur Zeit des Landpflegers Gessius Florus einen Aufstand organisiert habe (18. Buch 1,1 und 1,6).
Im 2. Kapitel des 12. Buches seiner Jüdischen Altertümer berichtet er, dass Ptolomäus Philadelphus die Gesetze der Juden in die alexandrinische Bibliothek habe aufnehmen wollen und im Gegenzug über 100 000 jüdische Sklaven freigekauft habe.
Diese Darstellung deckt sich weitgehend mit dem Aristeasbrief.
Die moderne Darstellung von Heinrich Graetz habe ich im vorigen Kapitel wiedergegeben. Der heutige Stand der Wissenschaft findet sich in der Wikipedia (Septuaginta). Graetz berichtet das Ganze aber weit anschaulicher, auch wenn er nicht so weit geht wie Josephus, der die Vorgänge durch (ngebliche) Dokumente und wörtliche Reden ausschmückt.
Natürlich ist auch die Stelle interessant, wo Josephus (in Buch 18 im 3. Kapitel, 3, S.515) im Zusammenhang mit einem jüdischen Aufstand gegen Pontius Pilatus noch einen Jesus erwähnt. (Die Nennung der Bezeichnung Christus gilt als nachträglich eingefügt.) Gleich im Anschluss daran erzählt er freilich eine Skandalgeschichte (S.516, schon er wusste: "Sex sells"), dann eine über eine Vertreibung von Juden aus Rom, auf die sich auch bei Tacitus und Sueton Hinweise finden.
sieh auch:
Zur Geschichte des jüdischen Krieges
Dort kommen sogar 7 Jesusse vor, freilich keiner aus Nazareth.
Berichtet wird u.a. von der Einnahme Jerusalems und dem großen Brand sowie von der Schleifung, aber auch von Judenverfolgungen außerhalb Israels.
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