18 Februar 2007

Gefecht bei Labienice

Der 12. November traf uns aux Bivouaq bei Hornostowiec, einem in einem freundlichen Thale gelegenen Dörfchen an. Der darauf folgende Morgen war bei harten Frost und hohen Schnee äußerst heiter und sonnicht. Die Seiten dieses Thals bildeten Gebirgsketten mit Holz begränzt, von uns auf einer sanft anlaufenden Anhöhe, die mit Feldwachten garniert war, führte die Landstraße nach dem von Feinden besetzten Porosow und uns im Rücken lag Labienice mit einem schönen großen Schloß oder Kloster, worinnen sich das Hauptquartier des Generalobersten Reynier befand.
In den Vormittagsstunden dieses so heiteren 12. Novembers, meldeten unsere Vorposten, daß sie stark gedrängt würden und von Porosow her sich mehrere feindliche Kolonnen zeigten. Da die Sonne ihre Strahlen auf die uns vorliegende Anhöhe warf, so konnte man auf der über ihren Rücken führenden Straße das Blinken der Gewehrläufe von Infanterie Maßen sehr deutlich wahrnehmen, die sich in das Thal hinunterwälzten.
Es war das ganze Sackensche Corps, was sich, um uns anzugreifen in Bewegung gesezt hatte. Unsere Feldwachten retirierten [?] sich auf das Corps, was indeß aus seinem Bivouaq ausgerückt war und sich rückwärts bei Labienice aufgestellt hatte. Das Gefecht begann und dauerte bis die eintretende Nacht ihm Schranken sezte. Der Feind, der uns zu umflügeln drohte und die mit Geschütz bedeckten Berge innehatte, wurde bei seinem Herandringen jedesmal kräftig zurückgewiesen und völlig im Zaum gehalten.
Wir behaupteten daher unsere Stellung, und die Nacht wurde mit den Waffen in der Hand in selbiger zugebracht. Der Beschluß dieses Tages für das Regiment bestand in 1. Todten und 2. gebliebenen Pferden, 2. Vermißten 7. Bleßirten und 20. Bleßirten und vermißten Pferden.
Da das 7. Armée Corps inzwischen ungleich schwächer als das feindliche war, und vom Fürsten Schwarzenberg wegen der Entfernung keine schleunige Unterstützung erwartet werden konnte, so bewog dieses den General Reynier, seinem Plan entgegen sich auf Wollkowice zurückzuziehen, den Fürsten Schwarzenberg aber hiervon in Kenntniß zu sezen.

Keine Kommentare: