In den letzten Tagen hatte ich die Gelegenheit, in größerem Umfang in Bücher meines Bruders hineinzusehen, und habe dabei manche neue Leseerfahrung gemacht.
Da ist Barbara Tuchmans Die Torheit der Regierenden, eine eindrückliche Warnung davor, zu glauben, aufgrund von Geheimdienstinformationen, bessere Kenntnis des nationalen Interesses und höherer politischer Zwänge seien Regierende besser imstande als der "kleine Mann", zu beurteilen, wie den Interessen des Landes am besten gedient wird. Das ist zwar nicht ungewöhnlich, doch kann sie eine Fülle von Gegenbeispielen anführen und belegen.
Adolf Horst schreibt über Tausend Jahre Jugendzeit, eine Jugend im Nationalsozialismus mit Kriegserfahrungen. Sehr unmittelbar anrührend, lebensecht.
Elsa Sophia von Kamphoevener hat An Nachtfeuern der Karawan-Serail 1957 Märchen und Geschichten alttürkischer Nomaden veröffentlicht, die sie als Mann verkleidet in Begleitung ihres Vaters von türkischen Märchenerzählern hörte. Diese Welt kennt Diebstahl als Meisterschaft und lässt eine Kultur mit völlig von unseren Denkgewohnheiten abweichenden Normen liebenswert erscheinen.
Carlo Schmids Erinnerungen lassen ohne Rechthaberei die wichtige Rolle dieses Grandseigneurs der SPD an den Anfängen der BRD deutlich werden.
24 März 2008
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