Ein junger Mann hat einen alten erschlagen, weil der sein Pferd getötet hat.
Vor dem Richter bittet er um drei Tage Strafaufschub, weil er noch für seinen jüngeren Bruder zu sorgen habe. Als Bürgen benennt er einen alten Mann, der von ihm nichts weiß, als dass er ein Mörder ist und schön. Der übernimmt die Bürgschaft.
Als der junge Mann nicht zurückkommt, fordern die Kläger den Tod des Bürgen. Der Richter, immerhin als Kalif ein Nachfolger Mohammeds, scheint das zu akzeptieren, obwohl der Bürge einer der wenigen ist, die noch von Mohammed selbst für den Islam gewonnen worden sind.
Als der junge Mann dann doch zurückkommt, erlassen ihm die Kläger die Strafe. Der Kalif hat dazu weiter nichts zu sagen, als dass er sie lobt.
So erzählt in den Geschichten von Tausendundeine Nacht.
Die Ähnlichkeit, aber auch die großen Unterschiede zu der Überlieferung, die Schillers Ballade "Die Bürgschaft" zugrunde liegt, fällt auf, aber auch die Unterschiede.
Während bei Schiller der Tyrann durch Freundschaftstreue zu Menschlichkeit bewegt wird, deckt hier der Kalif, statt Recht zu sprechen, eine grobe Ungerechtigkeit.
Im Gang der Erzählung gilt die Sympathie dem Mörder, dem Bürgen und den Klägern. Am Kalifen wird keinerlei Kritik geübt.
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