Mich interessierte, wie es dem sprachmächtigen, aber im Übermaß Einfall auf Einfall, Anmerkung auf Anmerkung in seine Erzählungen einfließen lassenden Jean Paul gelungen war, seinen literarischen Durchbruch zu erzielen.
Ich muss gestehen, ich habe es nicht herausgefunden. Es muss eine Leserschaft gewesen sein, die die vielfältigen Sprachbilder genießen konnte und darüber den Erzählkontext nicht verlor, obwohl Jean Paul viel dafür tut, den Leser zu verwirren und ihm Sand in die Augen zu streuen.
Es muss sie gegeben haben, die Leserinnen, die sich ich die engelsgleiche Klotilde einfühlen konnten, vom tränenreichen Helden Viktor hingerissen und so begeistert über den Roman, dass sie sich in Scharen eine Locke von seinem Haupt erbeten haben (damals weniger abwegig als heute), auch wenn es nicht so viele gewesen sein werden, dass er deswegen seinen Hund scheren musste, um nicht selbst zum Kahlkopf zu werden.
Wer kein Experiment machen will, dem empfehle ich den hochsoliden Wikipediaartikel von Hedwig Storch zum Hesperus, die mit sicherer Hand, die von Jean Paul geschürzten Knoten entwirrt. Nicht als Ausgang für die Lektüre, sondern wenn er merkt, dass eine "dumpfe Aggression" in ihm hoch zu steigen droht, weil er von Jean Pauls Verwirrspiel nicht mehr angezogen, sondern überfordert wird.
Dann wird er immer wieder auf Formulierungen stoßen, für die man Jean Paul zu Recht bewundern kann, wie:
weil zwar Mädchen oft wilde Männer lieben, aber die (durch die Ehe aufgeklärten) Frauen allemal sanfte.
die Säulenordnung des Schöpfers, die Schweizerberge,
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