Lisa
Barendt: "Danziger Jahre" aus dem Verlag Frieling und
Partner C. 1992, ISBN 3-89009-368-X
Es ist die
Autobiographie einer Arbeiterfrau aus Danzig, die Kindheit, Jugend
und erste Ehejahre in Danzig erlebt hat. Aufgrund
Kriegsgefangenschaft bis 1920 und ab 1923 beginnender
Arbeitslosigkeit des Vaters ist die Familie lange sehr arm. Dann
bekommt das Mädchen Kinderlähmung. Da sie aus sozialdemokratischen
Kreisen stammt, hat ihre Verwandtschaft, nicht zuletzt ihr Geliebter
und Ehemann einiges unter nationalsozialistischer Verfolgung zu
leiden. Nach dem Einmarsch der Russen wird sie mehrmals von
russischen Soldaten vergewaltigt und flieht dann mit ihren drei
Kindern zunächst nach Mecklenburg und von dort nach Hamburg.
In einer Rezension über
vgl. auch:
In einer Rezension über
W. Gippert: Kindheit und Jugend in Danzig 1920 bis 1945
"Die erste Autobiografie behandelt Lisa Barendt, die 1916 im Arbeiterviertel Schidlitz-Stolzenberg geboren ist. Sie wird damit mitten im Ersten Weltkrieg geboren, der Vater befindet sich während ihrer Geburt in Russland. Der Wohnraum ist knapp, Kinderreichtum und -sterblichkeit prägen ihre Kindheit, die sich erst nach der Rückkehr des Vaters, 1920, verbessert. Das Umfeld, in dem Lisa Barendt aufwächst, ist ein sozialdemokratisches. Der Vater ist Mitglied in der SPD, und Themen wie Inflation oder Arbeitslosigkeit werden offen diskutiert. Lisa wird Mitglied in der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ), in der sie auch ihren zukünftigen Mann kennen lernt. Mit dem Aufstieg des Nationalsozialismus erlebt Lisa Barendt mit ihrer Familie und ihren Freunden nationalsozialistische Repressionen: Ihr Freund wird zusammengeschlagen, verhaftet, und in ihrem Elternhaus werden die Scheiben eingeschlagen. Lisa Barendt zieht sich ins Private zurück. Im Krieg muss sie ihre drei Kinder versorgen, während ihr Mann eingezogen wurde. Lisa Barendt hat ihre Lebensgeschichte unter dem Titel „Danziger Jahre. Aus dem Leben einer jungen Frau bis 1945/46“ im Alter von 68 Jahren verschriftlicht. In der Längsschnittstudie verzichtet Gippert nicht, historische Lücken aufzufüllen, während er die Biografien nachzeichnet. So erläutert er beispielsweise die SAJ, die bisher kaum erforscht wurde." (W. Gippert: Kindheit und Jugend in Danzig 1920 bis 1945, Essen 2005)vgl. auch:
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