Die typisch alten Dichtungen sind Epos, Lied und Spruch. Aber ein Roman?
Tausend Jahre Genji Monogatari: Die Frau, die sich einen Mann erfand von Arno Widman, FR 24.1.21
"Genji ist kein „kühner Recke“, ein Schwert hat er niemals in der Hand. Action gibt es nicht. Keine Verfolgungsjagd, keine aufregenden Unternehmungen, nirgendwo auch nur ein einziges Abenteuer. Er muss nicht in Drachenblut baden, um sich abzuhärten gegen die stets feindliche Welt. Wovon handeln die Geschichten des Herrn Genji? [...] Es kommt nicht darauf an, sich unempfindlich zu machen gegen die Welt sondern darauf, sich für sie zu sensibilisieren."
Genji Monogatari (Wikipedia)
Genji Monogatari "ist der erste psychologische Roman der japanischen Literaturgeschichte und wird der Hofdame Murasaki Shikibu (ca. 978–1014) zugeschrieben."
"Im Jahre 1021 notierte eine junge Dame der japanischen Gesellschaft, dass sie eine Abschrift der Genji-Erzählung erhalten habe, die mehr als 50 Kapitel umfasse. Das ist gewissermaßen die Geburtsurkunde eines der bedeutendsten Romane der Weltliteratur. Es ist nicht seine erste Erwähnung. Aber erstmals ist die Rede von mehr als 50 Kapiteln. Die früheren Hinweise lassen nichts von dem atemraubenden Umfang des Werkes ahnen." (Arno Widman)
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