Warum ging dieses Werk über die Hohlheit des amerikanischen Traums nicht an mich?
Die einzige Person, für die ich Sympathie entwickeln konnte, war der Erzähler. Ich nahm an, dass er mit seinen Bonds hereinfallen würde. Dann schien mit Gatsby, sein Nachbar mit Verbindungen zur Unterwelt, eine große Bedrohung für ihn zu sein. Als ich feststellte, dass dem Erzähler keine Gefahr drohte, war ich erleichtert und verlor das Interesse an der Story.
Irgendwie menschlich vom Konflikt zwischen Gatsby, Daisy und Tom Buchanan, ihrem Mann, berührt zu werden, hätte es einer Innensicht wenigstens einer dieser Personen bedurft oder doch wenigstens einer nachfühlbaren Beziehung des Erzählers zu den Hauptpersonen.
So aber lief die Handlung an mir vorbei. Keinen Augenblick konnten mich unglückliche Liebe, Scheitern von Hoffnungen, die Verwicklung in Schuld interessieren. All dies betraf nur Romanfiguren, zu denen ich keine Beziehung hatte.
Das änderte sich erst, als der Erzähler Mitleid füt Gatsby zu empfinden begann. Ohne das hätte auch ich, der Leser, den Erzähler nicht zum Begräbnis des großen Gatsby begleitet.
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