... und ihm recht gibt, darf man annehmen, dass er ihn auch als Schriftsteller ernst nimmt.
An Detlev von Liliencron schreibt er am 11.9.1880:
"Bismarck sagt einmal in einem seiner Briefe: 'die Kunst landschaftlicher Schilderung besteht nicht darin, eine ganze Landschaft getreulich abzumalen, sondern vielmehr darin den einen Punkt zu entdecken, wodurch sich diese Landschaft von jeder anderen unterscheidet.' Das ist wundervoll wahr und beschränkt sich nicht blos auf Landschaften, sondern auf jede gegebene Situation."
An Wilhelm Hertz schreibt er am 18. August 1879 aus Wernigerode:
"[...] ich darf – vielleicht leider – von mir aus sagen: "ich fange erst an." Nichts liegt hinter mir, alles vor mir; ein Glück und ein Pech zugleich. Auch ein Pech. Denn es ist nichts Angenehmes, mit 59 als ein "ganz kleiner Doktor" da zu stehn."
Am 28.6.1879 schreibt er aus Berlin an Emilie Fontane:
"Heute früh erschien wieder mein Freund Redakteur Dominik und blieb dritthalb Stunden. Das ist viel Zeit; aber ich denke es bringt sich wieder ein. Allerlei ist eingefädelt, was mir doch vielleicht ein kleines Glückshemd zusammen näht. Wird ohne Schuld des armen Dominik ein Sterbehemd draus, soll einfach heißen, löst der Tod das Leben ab, so schadet es nicht. Alles was uns werthvoll dünkt, ist ja nicht werthvoll an sich, sondern ist in seinem Werthstand einfach durch unser Leben bedingt. Schweigt das Leben, so schweigt der Wunsch. 'Das Leben ist der Güter höchstes nicht.' Daß man lebt, ist nicht nötig; nur das empfinde ich immer tiefer: 'wenn man überhaupt lebt, muss man auch leben können.'
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