"Imperien sind mehr als große Staaten; sie bewegen sich in einer ihnen eigenen Welt. Staaten sind in eine Ordnung eingebunden, die sie gemeinsam mit anderen Staaten geschaffen haben und über die sie daher nicht allein verfügen. Imperien dagegen verstehen sich als Schöpfer und Garanten einer Ordnung, die letztlich von ihnen abhängt und die sie gegen den Einbruch des Chaos verteidigen müssen. Der Blick in die Geschichte der Imperien zeigt, dass sprachliche Wendungen wie die von der 'Achse des Bösen' oder den 'Vorposten der Tyrannei' nichts Neues und Besonderes sind. - Während Staaten an den Grenzen anderer Staaten Halt machen und es ihnen selbst überlassen, ihre inneren Angelegenheiten zu regeln, mischen sich Imperien in die Verhältnisse anderer ein, um ihrer Mission gerecht zu werden. Deshalb können Imperien auch sehr viel stärker Veränderungsprozesse in Gang setzen, während die Ordnung der Staaten durch einen strukturellen Konservatismus geprägt ist." (S.8)
Imperium: eine Reichsidee oder imperiale Mission (8), fließende Grenzen, Satellitenstaaten (16, 18), im Unterschied zum Imperialismus keine Strategy der aus Dehnung, sondern Entstehung in Abwesenheit einer Absicht. Es gibt durchaus auch eine Initial zur Funktion der Peripherie bei der Entstehung von dem Pärchen (Seite 21 Münkler Imperien. Die Logik der Weltherrschaft 2005
Reiche sind räumlich und zeitlich beschränkter, Beispiel Habsburger Monarchie--
„So hat sich der Weltherrschaftsanspruch der Imperien von der Antike bis heute immer stärker ausgeweitet, und infolgedessen ist inzwischen auf dem Globus tatsächlich nur noch Platz für ein einziges Imperium – gemäß dem Merkmal, wonach Imperien auf ihrer Einmaligkeit und Einzigartigkeit bestehen müssen.
Brit. Imp. u Russland, (24)
Hegemonie Reich.
Art Seebund, athenische Thalassokratie(19)
Von der Antike bis in die Neuzeit hinein war Platz für mehrere Imperien, ohne dass dies deren Anspruch auf imperiale tät dementiert hätte. Das chinesische und das römische Reich bestanden über Jahrhunderte als parallel Imperien nebeneinander, ihre Legitimitätsansprüche wurden dadurch in keiner Weise eingeschränkt.“ (S.26)
Zwang Zur Intervention: Ein Imperium kann sich gegenüber mit den Mächten, die zu seinem Einflussbereich gehören, nicht neutral verhalten [...ein Staat kann das ... ] ein Imperium dagegen, das bei Konflikten innerhalb seiner Welt oder an deren Peripherie fortgesetzt neutral bleibt, verliert zwangsläufig seinen imperialen Status. (Seite 30)
Melierdialog Jeder Kompromiss (…) wäre auf einen Prestigeverlust hinausgelaufen (31)
Inkongruenz einer imperialen Handlungslogik mit den Erwartungen einer kleineren (…) Macht (31)
Moralische Glaubwürdigkeit etwa gehört zweifellos zu den Ressourcen imperialer Macht. In dieser Perspektive ist sie allerdings nicht der Maßstab der Politik – sie ist eines ihrer Mittel: die Logik des Imperiums weiß moralische Glaubwürdigkeit sehr wohl als Machtfaktor einzusetzen, aber sie würde sich nie selber an ihr messen lassen. Was die imperiale Logik ausmacht, was ihre Vorgaben sind und welche Möglichkeiten es gibt, sich ihr zu entziehen – all dieses soll nachfolgend an vergangenen im Ferien untersucht und zur Diskussion gestellt werden.(34)
Im Unterschied zu Staaten stehen Imperien unter dem informellen Zwang, in allen Bereichen, in denen Macht, Prestige und Leistung gemessen und verglichen werden können, die Spitzenposition einzunehmen. Dieser Zwang zum ersten Platz zeigt sich heute nicht nur bei den militärischen Fähigkeiten oder wirtschaftlichen Leistungen, sondern auch in der technologischen Entwicklung, im Bereich der Wissenschaftenzwischenraum gelegentliche Rückschläge in diesen Bereichen werden sofort als Indikatoren für einen beginnenden Niedergang des Imperiums gewertet und schlagen in jedem Fall als ein Prestigeverlust zu Buche, der bei nächster Gelegenheit Bett gemacht werden muss. (Seite 54)
Um die Bedeutung politischen Prestige Strebens beurteilen zu können, muss man einen Blick auf die Rahmenbedingungen das Wettstreits und Prestige Schwerfen, und dabei ist es wichtig, zwischen multipolaren und bipolaren Systemen der internationalen Politik zu unterscheiden. (Seite 55)
Insgesamt muss sie Hegemonialmacht nach dem Wegfall der strukturellen Zwänge der Bipolarität einen sehr viel stärkeren Erwachsenen Erwartungsdruck gegenüber ihren Bündnispartnern aufbauen. Mit Blick auf die jüngsten Verwerfungen in den transatlantischen Beziehungen hat eine Reihe von Beobachtern davon gesprochen, die USA hätten sich aus einem Zitat wohlwollenden Hegemony Zitat Ende in eine harte imperiale macht verwandelt und dies auf die Pläne und Vorgaben einiger neokonservative Regierungsmitglieder und Politikberater zurückgeführt. Womöglich handelte es sich da aber nur um eine Folge des Wegfalls bipolare Zwänge und die da als erwachsener verschärfte Konkurrenz um Prestige. (Seite 57)
Die meisten erfolgreichenImperiumssbildungen haben sich nicht im Zentrum, sondern am Rande weltpolitisch umkämpfter Räume vollzogen; das gilt für Großbritannien und Russland ebenso wie für die USA und Trump oder für Spanien und Portugal. Selbst das aus manische reich ist von der anatolischen Peripherie er aufgebaut worden und erst in der Phase der Expansion in sein späteres kleinen asiatisch – Süd Ost europäisches Zentrum vorgestoßen. Die einzigen nennenswerten Imperiums Bildungen, die aus einem weltpolitischen Zentrallager heraus unternommen und abgeschlossen worden, sind das antike Reich der persischen König und China.“(61)
Russland hat von den Vorteilen seiner Randlage niemals in gleicher Weise profitieren können wie Großbritannien oder die USA.
Dennoch waren die Russen gegenüber den Mittel – und West europäischen Mächten im Vorteil, weil sie nur in Ausnahmefällen mit einer Koalition der großen Mächte konfrontiert waren. So konnten sie ihre Kontrahenten der Reihe nach angreifen und einzeln besiegen. Insofern haben auch die Russen die Ausgangslage Erwachsene Zeit zu fahren die tät nutzen können. (Seite 63)
Sogwirkung der Peripherie
Beispiele: der Ferne Westen bei den USA und Sibirien bei Russland
"Selbstverständlich ist die Dynamik des Zentrums eine unverzichtbare Voraussetzung imperiale Expansion, da die machtpolitischen Vakuolen der jeweiligen Peripherie sonst gar nicht als solche wahrgenommen wirken. Der Begriff der imperialen Zeit Souveränität schließt freilich auch ein, dass diese Dynamik keinen unkontrollierbaren Zwang zur Expansion erfuhr bringt. Das wären dann innere Faktoren, die der imperialen Zeit Souveränität entgegenwirken. Einen derartigen Expansionszwang Stellen die Imperialismustheorien, und zwar die ökonomischen ebenso wie die politischen, in den Mittelpunkt. Das stärkste Argument für den bevorstehenden Zusammenbruch des Imperialismus bei Ihnen zufolge neben dem drohenden Krieg der großen Mächte die erodieren der Zeitsouveränität der Imperien aufgrund anderer Umstände. (Seite 65)
67-77 Fliessend
Imperium liegt vor, wenn „Gleichheitsfiktion“ nicht mehr möglich
Der Hegemon bietet Sicherheit an, steht aber in Konkurrenz mit potenziell Gleichberechtigten (s.69)
Gegen das Modell von Aufstieg, Scheitelpunkt und Niedergang sollte hier auf das Zyklen Modell der politischen Geschichte zurückgegriffen werden, dass in der antike von dem griechisch – römischen Historiker Polypjos entwickelt und am Beginn der Neuzeit von dem italienischen Politik Theoretiker Nicolo Machiavelli erneuert worden ist. Danach durchlaufen politische Gemeinschaften in ihrer Geschichte mehrere Zyklen, in denen sie auf – und absteigen, und sowohl die Anzahl der Zyklen als auch die Verweildauer im oberen Zyklen Segment hängt wesentlich vom Geschick und von der Weitsicht ihrer führenden Politiker ab.
Das Zyklenmodell hat für die Rekonstruktion der Imperiengeschichte mehrere Vorzüge. Erstens vermag es das Auf und Ab der Imperien sehr viel genauer darzustellen [...] zweitens widmet es sein Hauptaugenmerk der Bewältigung von Krisen, also dem Durchschreiten des Tiefpunkts und der Verstetigung des Aufenthalts im oberen Zyklenbereich, (S.110-111)
Imperien stabilisieren sich, wen sie die Augusteische Schwelle (Michael W. Doyle) überschreiten. "Die augusteische Schwelle bezeichnet also ein Ensemble einschneidender Reformen, durch die ein Imperium seine Expansionsphase beendet und in die Phase der geordneten Dauer, des lange währenden Bestandes überführt wird." (S.115)
Kleinräumige Ordnungen profitieren von der Annahme, sie seien das natürliche und darum selbstverständlicher; für großräumige Ordnungen gilt das nicht. Das dürfte im wesentlichen damit zu tun haben, dass in ihnen ein Machtgefälle zwischen Zentrum und Peripherie zu Tage tritt, dass umso eklatanter ist, je größer die Räume sind (Seite 127)
"Wenn es Imperien gelingt, das Prosperitätsversprechen einzulösen, durch den Barbarendiskurs eine imaginäre Grenze zu errichten, die Überzeugungskraft der imperialen Mission aufrecht zu erhalten und schließlich den Frieden in dem von Ihnen beherrschen Raum zu sichern, dann verschafft Ihnen das Stabilität und Dauer. Dieses zusammenwirken garantiert den Fortbestand des Imperiums, und umgekehrt beginnt dessen Zerfall, wenn einzelne Bestandteile versagen. Hier setzen zugleich die Feinde des Imperiums den Hebel an. (Seite 166)
Konkurrenz von lmperien: Vietnam u Afghanistan (169)
Antiimperialistische Akteure versuchen ihren Kampf gegen das Imperium zum Teil eines Hemonialkriegs zu machen.(170)
Imperialkriege in Europa immer in Gefahr in großen Hegemonialkrieg umzuschlagen (171
Partisanen gewinnen, wenn sie nicht verlieren; Imperien verlieren, wenn sie nicht gewinnen (Kissinger)(177)
Fundamentalismus ist Widerstand gegen die weiche Macht des Imperiums
zB Makkabäer, dort freilich auch innerjüdischer Konflikt.(S.205 )
Heute Terrorismus.
224ff
Bosnien Kosovo Afghanistan
UNO kann es nicht leisten, daher Imperium USA an die Stelle getreten
US-Empire Absicherung des Weltmarkts
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