"Die osmanische Eroberung hat auf dem Balkan einen Zustand politischer Infantilität fixiert." (Roger Portal: Die Slawen, Kindlers Kulturgeschichte Europas, Bd.19, S.161)
Diese harsche Formulierung versucht bildhaft zu beschreiben, dass auf dem Balkan nur relativ kurzlebige Reiche entstanden, die unter dem Ansturm der Osmanen zusammenbrachen und keine politischen Strukturen hinterließen, die der Unterdrückung durch das Osmanische Reich standgehalten hätten.
"Von 1371 (türkischer Sieg an der Maritza) bis 1526 (Schlacht bei Mohács*) drangen die Türken immer tiefer nach Norden ein, lösten in den eroberten Ländern die alte Ordnung auf und überlieferten sie nach jedem Sieg jeweils eine Zeitlang der Zersetzung. Die Schlacht auf dem Amselfeld (1389) machte Serbien zu ihrem Vasallen." (S.161)
*Damals fielen große Teile Ungarns unter osmanische Herrschaft, bis sie nach der erfolgreichen Verteidigung Wiens 1683 nach und nach zurückerobert werden konnten:
"Noch im gleichen Jahr gelang den Habsburgern die Eroberung Grans, und nach Einnahme von Buda und Ofen 1686 und dem Sieg über ein osmanisches Heer 1687 in der Schlacht am Berg Harsány (auch bekannt als zweite Schlacht bei Mohács) und der folgenden Besetzung weiter Teile Ungarns und Siebenbürgens erkannten die ungarischen Stände noch im gleichen Jahr den neunjährigen Erzherzog Joseph, den Sohn Leopolds I., noch zu dessen Lebzeiten als erblichen König von Ungarn an. Die Krönung am 9. Dezember 1687 in Pressburg bedeutete einen „wesentlichen Schritt zur Verbindung Ungarns mit dem vom Kaiser als Landesherr regierten österreichisch-böhmischen Länderkonglomerat und zum inneren Aufbau der Großmacht Österreich“.[14] Im Frieden von Karlowitz 1699 musste das Osmanische Reich endgültig den Verlust Ungarns anerkennen." (Wikipedia: Geschichte Ungarns)
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