16 April 2025

Musicals

 Reclams Musicalführer. Ich denke, ich habe nur ein einziges Musical auf der Bühne erlebt: Hair (S.328) und zwar in London zu einer Zeit, wo es noch ungewöhnlich war, dass Schauspieler sich auf der Bühne nackt zeigten. Zwei habe ich als Filme schätzen gelernt: My Fair Lady (S.185) und Irma La Douce (S.196) in der Fassung des Hollywoodfilms Das Mädchen Irma la Douce. Vielleicht kenne ich aus Filmen auch andere. Aber von denen, die in großen deutschen Städten monatelang gezeigt wurden, habe ich nur gehört, keins gesehen. Ich habe also viel nachzuholen. Vielleicht finde ich in dem  Reclams Musicalführer noch manche, die ich in irgendeiner Form gesehen habe, die ich aber nicht als Musical in Erinnerung habe. 

Musicals, die ich nur vom Titel her, von Aufführungen oder als Film kenne:

Anatevka/Fiddler on the RoofAnnieAnnie Get Your GunCatsEvitaJesus Christ SuperstarKiss Me KateLittle Shop Of Horrors (dies Stück habe ich als Schüleraufführung in den USA gesehen, sicher nicht als vollständiges Musical, aber vielleicht mit Gesangseinlagen), Das Phantom der OperShow BoatStarlight ExpressSound of Music/Meine Lieder - meine Träume 1965;  Die Trapp-Familie  1956, West Side Story 1957, City of Angels 1989,

Richard Adams: Watership Down

 Richard Adams: Watership Down (deutsche Übersetzung: Unten am Fluss)

Kennengelernt habe ich das Buch Anfang der 1980er Jahre. Unser Haus in England hieß ach einem Charakter des Buches Dandelion, denn das kleine Viertel, in dem es stand, hieß "The Warren" nach einem Krankenhausbereich, auf dem dies Neubauviertel entstand. 

09 April 2025

Der Traum der roten Kammer (Hónglóu Mèng)

Der Traum der roten Kammer von Cao Xueqin
Meine erste Lektüre habe ich vermutlich nicht vor Juni 1983 (keinesfalls vor 1981) begonnen.
1987 habe ich festgehalten, dass ich den ersten Band über "mehrere Jahre verteilt gelesen" habe: "ohne ganz in das Buch hineinzukommen. Im Februar '87setzte ich dann die Lektüre gegen Ende des Bandes fort. Den zweiten Band habe ich dann in unserem Skiurlaub [also noch im Februar 1987] mit großem Interesse gelesen. (Anlass des neuen Aufgreifens der Bücher: der Gemeindeabend über Lieblingsbücher, zu dem ich auch in die "Rache des jungen Meh" (Die Rache des jungen Meh oder Das Wunder der zweiten Pflaumenblüte, Leipzig 1927) hineingesehen hatte."
Vermutlich habe ich seitdem nicht wieder längere Zeit darin (im TdrK) gelesen, obwohl ich mir bewusst blieb, dass er als einer der 3 oder 4 besten Romane der chinesischen Literatur gilt.
Heute las ich mit Interesse "dass er zu den Lieblingsbüchern der chinesischen Jugend [der frühen 1980er Jahre] gehört. Darauf, dass der Held des Romans bei Beginn der Haupthandlung 11 Jahre alt ist. Freilich wird die mythologische Vorgeschichte, wie es zu einem Stein im Mundes eines Neugeborenen kommt, vorgeschaltet. Diese Vorgeschichte ist leicht ironisch erzählt. Schließlich handelt es sich darum, dass dem Bürger Schi Yin zwei überirdische Gestalten aus seinem Traum als ziemlich kümmerlich irdische begegnen, die so beschrieben werden: "Der Bonze ging barfuß, sein Kopf war voller Grind und Krätze, der Taoist hinkte auf einem Fuß, das Haar auf seinem bloßen Kopf hing wirr und ungekämmt." (Insel TB 292,  S.9) Sie sagen Schi Yin voraus, dass seine Tochter ein sehr unglückliches Schicksal haben werde. 
Inhaltsüberblick der engl. Wikipedia maschinenübersetzt:
"In der Rahmenhandlung des Romans möchte ein empfindungsfähiger Stein, der übrig geblieben ist, als die Göttin Nüwa vor Äonen den Himmel reparierte, die Freuden des „roten Staubs“ (der irdischen Welt) genießen. Der Stein bittet einen taoistischen Priester und einen buddhistischen Mönch, ihn mitzunehmen, um die Welt zu sehen. Zusammen mit einem Begleiter (in den Cheng-Gao-Versionen werden sie zu einer einzigen Figur verschmolzen) erhält der Stein dann die Möglichkeit, von der menschlichen Existenz zu lernen, und betritt die Welt der Sterblichen. In den Cheng-Gao-Versionen wird er als Jia Baoyu („Kostbare Jade“) wiedergeboren - daher „Die Geschichte des Steins“.

Der Roman schildert detailliert und episodenhaft das Leben der beiden Zweige des wohlhabenden, aristokratischen Jia (賈)-Klans - des Rongguo-Hauses (榮國府) und des Ningguo-Hauses (寧國府) -, die in großen, benachbarten Familienkomplexen in der Hauptstadt residieren. Die Hauptstadt wird jedoch nicht genannt, und im ersten Kapitel wird darauf hingewiesen, dass die Dynastie unbestimmt ist.[16] Die Vorfahren der beiden Familien wurden in den chinesischen Adel erhoben und erhielten kaiserliche Titel, und zu Beginn des Romans gehören die Häuser zu den berühmtesten Familien der Stadt. Eine der Jia-Töchter wird zur königlichen Gemahlin ernannt, und um sie gebührend zu empfangen, lässt die Familie den Daguanyuan errichten, einen üppig angelegten Garten, in dem sich ein Großteil der späteren Handlung abspielt. Der Roman beschreibt den Reichtum und den Einfluss der Jias sehr detailliert und zeichnet den Abstieg der Jias vom Höhepunkt ihres Ansehens nach, wobei er etwa dreißig Hauptfiguren und über vierhundert Nebenfiguren verfolgt.

Als unbekümmerter männlicher Erbe der Familie hat Baoyu in diesem Leben eine besondere Beziehung zu seiner kränklichen Cousine Lin Daiyu, die seine Liebe zur Musik und Poesie teilt. Baoyu ist jedoch prädestiniert, eine andere Cousine, Xue Baochai, zu heiraten, die mit ihrer Anmut und Intelligenz eine ideale Frau darstellt, zu der ihm jedoch eine emotionale Bindung fehlt. Die romantische Rivalität und die Freundschaft zwischen den drei Figuren vor dem Hintergrund des sich verschlechternden Wohlstands der Familie bilden die zentrale Geschichte. [Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)]

08 April 2025

Uwe Timm: Die Entdeckung der Currywurst

 Zweierlei zuvor:

1. Der Freund und der Fremde hat mich mehr wegen des biographischen Interesses an Benno Ohnesorg beeindruckt.

2. Bei der zweiten Lektüre  der "Currywurst" staune ich über die Deutlichkeit, mit der der Erzähler seine Fiktion, er berichte, was er von Frau Brücker erfahren habe, Lügen straft: durch genaue Beobachtung von Einzelheiten, Innensicht des Bootsmannes und anderes mehr. Die damit freilich auch die hervorragende Kenntnis des Autors über die Kriegs- und Nachkriegszeit beweist. Die "reitende Gebirgsmarine" (S.27), die als Pendant der eierlegenden Wollmilchsau die zeitgenössische Redeweise charakterisiert,  imponiert mir dabei freilich weniger als der Hinweis darauf, dass man für die Suche in den ausgebombten Häusern nach Trümmerholz einen "Berechtigungsschein" (S.26) brauchte. (Eigentlich klar, dass man, um die Fiktion von Schutz des Eigentums der Kriegsopfer solche kleine Hemmschwelle gegen das Marodieren braucht, wo doch auf Harmlosigkeiten wie das Äußern der Meinung über die hoffnungslose Situation die Strafandrohung ("Defaitismus") bis zur Todesstrafe reichte.