Arundhati Roy: Der Gott der kleinen Dinge
Das Buch habe ich Im Jahr 2000 gelesen und habe Monate gebraucht, hineinzufinden.
Es ging mir damit ähnlich wie mit "Hundert Jahre Einsamkeit". Ich bin gern bereit, zuzugestehen, dass es große Literatur ist, doch bleibt es mir zu fremd, als dass ich gern wieder danach greifen würde.
Damals habe ich festgehalten:
Der Roman gewinnt mit der Liebesgeschichte zwischen Ammu (der Mutter von Estha und Rachel) und dem einarmigen Unberührbaren, dem Schreiner und Techniker Velutha an Richtung.
Sie endet in einer Katastrophe, aus der sich der Tod der englischen Kusine Esthas und Rachels (Unfalltod bei gemeinsamer Bootfahrt mit den Zwillingen), Sophie Mol, und darauffolgend ihre Trennung ergibt. Velutha ist "Der Gott der kleinen Dinge".
Ich bin froh, dass ich heute auf Wikipedia und Rezensionen (Suchmaschine) verlinken kann, damit der Leser hier mehr erfährt, als ich damals niedergeschrieben habe.
Ich bin sicher, dass "Das Ministerium ..." große Literatur ist und bin doch dankbar, dass ich über Richard Christ: Mein Indien mehr Verständnis für diese mir fremde Welt gewinnen konnte, als es mir über "Der Gott ..." gelungen ist.
Meine Bewunderung gilt der Aktivistin Roy mehr noch als der Künstlerin. Sicher findet sich auch bei Fontane der Gedanke, dass man (Dichtung) nur schreiben soll, wenn man muss. Offenbar war es für Roy, nachdem sie sich durch den Gott der kleinen Dinge einen Namen gemacht hat, noch wichtiger, für Veränderung zu kämpfen, als Veränderungswürdiges bleibend dichterisch zu gestalten. Sie musste also eine Zeit lang nicht mehr schreiben.
Für die Weltliteratur ist es aber sicher ein Gewinn, wenn sie ihrer Begabung von jetzt ab mehr nachgehen sollte als ihrer politischen Verpflichtung.
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