"zugewandt und zugleich dezent [...] obgleich sie ihm selbst als Kind oft unverständig gegenüberstand" (Hanna Engelmeier in der taz) schreibt Honigmann über ihren Vater Georg (Perlentaucher).
"Wie Honigmann ihren Vater frei von Sentimentalitäten in den Griff bekommt, hat den Rezensenten [Lothar Müller in der SZ) beeindruckt."
Er lebte in einer Wohnung, wo die Toilette nicht mehr auf dem Treppenabsatz war, wohl aber das einzige Telefon des Hauses im Besitz der Hauswirtin war, der er beim Einzug hatte unterschreiben müssen, dass seine Gäste keinen Krach machen.
Ich selbst habe zwar Jahrzehnte ohne Telefon gelebt, aber diese Verhältnisse nur als Besucher kennengelernt und in den 60er Jahren vornehmlich in der DDR, wo es galt, sich beim Hauswirt im Hausbuch einzutragen, bis man das beim Rat des Kreises zu erledigen hatte.
Mein Sohn schrieb dann in den 80er-Jahren ins Gästebuch meines Vetters "die DDR mit Gänsefüßchen" (weil er sie aus der Hörzu so kannte). Das waren die Zeiten, als ich die Besuche von der "Nationalen Front", die ich als Besucher meiner Tante des öfteren erhalten hatte, schon als Anwerbungsversuch als IM zu interpretieren gelernt hatte.
Doch auch als ich im Zug der Studentenbewegung meine Zweifel an der Vorbildlichkeit der BRD*-Demokratie entwickelt hatte, war ich offenbar keiner energischeren Annäherung samt Erpressung wert.
* Die Verwendung der Abkürzung BRD in Arbeitsmaterialien für Schüler wurde 1977 in einer Rezension noch als bedenklich vermerkt.
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