Der Corso und ein Luftballon in der Arena
In den ersten Tagen unseres Aufenthaltes in Mailand war der Corso unsere gewohnte Abendpromenade gewesen. [...]
In den ersten Tagen unseres Aufenthaltes in Mailand war der Corso unsere gewohnte Abendpromenade gewesen. [...]
Hier fiel mir zuerst die große Menge schöner Männer und Frauen auf; doch scheint mir, als ob in Mailand die Schönheit mehr ein Eigentum der höhere Stände als des Volkes sei, während in Rom das Gegenteil auffallend hervortritt. [...]
Zuerst stiegen wohl mehr als zwanzig Ballons empor. Eben nur leere Ballons, ohne Gondel, von Papier oder Zeug gemacht, in denen durch Feuer die Luft so weit verdünnt wird, daß sie rastlos emporschweben, bis sie verbrennen und niederfallen. Diese Ballons fehlen bei keinem größeren Volksfeste in Italien. Sie sehen hübsch aus, wenn sie hoch und höher aufsteigen, wenn die Flamme dann sichtbar wird in der Luft und man, die gewisse Zerstörung des Ballons vor Augen, mit einer wirklichen Spannung es abwartet, wie lange das leichte Gestell der mächtigen Flamme Widerstand leisten werde. Ich habe immer Mitleid gehabt mit den armen Ballons, die die Flamme so hoch hinaufträgt, um sie zu verderben, und nur das hat mich getröstet, daß auch die Flamme erlöschen muß, wenn sie den kleinen Ballon vernichtet hat. Es ist mehr Gerechtigkeit in den Elementen und in der Natur als in den Menschen. [...]
(Fanny Lewald: Italienisches Bilderbuch Der Corso)
(Fanny Lewald: Italienisches Bilderbuch Der Corso)
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