Abbas Khider: Die Orangen des Präsidenten (Wikipedia)
Aus einem Interview:
Die erste Phase der Flucht ist die härteste. Plötzlich ist man allein. Mit wenig Geld und
der ständigen Angst, keine Aufenthaltsverlängerung zu bekommen. Wie findet man einen
Arzt, wenn man krank wird? Wie bezahlt man ihn? Es gibt Momente, da fragt man sich,
ob es nicht doch einfacher ist, in einer Diktatur zu leben, als so wertlos wie ein Hund
auf der Straße. Man denkt an die Familie, die Freunde, man weint viel. Es ist kein Leben.
In dieser Phase bleiben manche Leute jahrelang stecken.
ZEIT: Sie auch?
Khider: Ich konnte mich herauskämpfen. Aber es ist hart. Man kämpft gegen sich selbst,
will am liebsten nichts mehr fühlen.
ZEIT: Warum sind Sie nicht in Libyen geblieben?
Khider: Nach vier Jahren wäre auch dort mein Pass abgelaufen. Viele wollten damals
nach Europa, irgendwann auch ich. Meine Flucht endete dann in Bayern.
ZEIT: Sie haben in kurzer Zeit Deutsch gelernt, danach das Abitur nachgeholt und Literatur
und Philosophie studiert. Wie haben Sie das geschafft?
Khider: Was mir geholfen hat, war, dass ich mich sehr für Grammatik interessiere.
Ich hatte mich intensiv mit arabischer Grammatik auseinandergesetzt, das war eine gute
Grundlage. (Das vollständige Interview)
Über das Buch:
Laila Mahfouz: Rezension zu Abbas Khiders Lesung Die Orangen des Präsidenten zur Lesung am 18. März 2011 im Rahmen der Leipziger Buchmesse, 431verstaerker.wordpress.com, 13. August 2011Marlene Pellhammer: Abbas Khider: Die Orangen des Präsidenten, in: Allmende, 87 (Juli 2011), S. 104.
Jens Jessen, in: Die Zeit, 5. Mai 2011
Wolfgang Günter Lerch, Die Frucht der Freiheit. Abbas Khider porträtiert die Ära Saddam Husseins, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 9. April 2011
Andreas Pflitsch: Abbas Khider. Die Orangen des Präsidenten, in: Der Tagesspiegel, 16. März 2011
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