29 August 2024

Alexander Wendt: Verachtung nach unten

 Alexander Wendt: Verachtung nach unten. Wie eine Moralelite die Bürgergesellschaft bedroht - und wie wir sie verteidigen können.

Als Nutzer sozialer Medien stelle ich fest, dass viele Nutzer die AfD und ihre Wähler kollektiv abwerten mit Begriffen/Kürzeln wie noafd oder durch Verbindung mit schmutzigen Wörtern.

Wer sich zur Antifa zählt, glaubt sich oft zu hoher Militanz gegen AfD-Anhänger berechtigt, die bei Gegendemonstrationen gegen rechte Demonstrationen bis zur Gewaltanwendung gehen kann. 

Wendts Buch verspricht vom Titel her eine Erklärung solcher zur Schau gestellten Verachtung.

Bei der Lektüre sah ich mich eine Zeit lang in meiner Vermutung bestätigt, bis ich darauf stieß, dass er zur Moralelite, die er ablehnt, auch Black lives matter, Fridays for Future und Letzte Generation zählt und auch die Verfechter einer moralischen Überlegenheit von LGBTQ-Menschen.  

Hier meine Kurzfassung seiner Aussagen (aufgrund einer kursorischen Lektüre der ersten 344 Seiten):

Die Moralelite bezeichnet er auch als Erleuchtete, Erwachte, Wohlmeinende und Wohlgesinnte. Von ihnen gehe ein Versuch aus, das Denken in einer bestimmten Richtung festzulegen.

Zu dieser Gruppe, die Denkgebot erlassen, zählt er Vertreter der Identitätspolitik, der Kritischen Rassentheorie und des Postkolonialismus. Sie streben aus seiner Sicht eine Steuerung und Entindividualisierung und Beseitigung des selbstverantwortlichen Bürgers an. 'Sie öffnen das Denken nicht, sondern sie schließen es'. Sie vereinfachen grob in der Absicht, möglichst viele Follower zu finden.

Der Antikapitalismus des solcherart gelenkten Moralbürgertums trete vor allem als Wachstumskritik auf. 

Solche jugendlichen Vertretern von Fridays for Future entlarve sich freilich als Heuchelei, da gegenwärtig der Anteil von Jugendlichen bei Flugreisenden und Autobesitzer zunehme.  

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