Yoko Tawada berichtet, dass sie sich bei der Lektüre der Odyssee mit Odysseus identifizierte, aber als Kind und Jugendliche nicht "ich" sagen durfte und konnte, weil im Japanischen Jungen "boku" sagen und Mädchen "atashi", wenn sie von sich sprechen. Als Mädchen, das sich als Junge fühlte, wollte sie von sich als sie-selbst und nicht als atashi oder boku sprechen und hätte sich gewünscht, eine Sprache zu haben wie das Deutsche, wo man von sich selber sprechen kann, ohne sich in eine Schublade zu stecken, weil man ich sagen kann.
Mit LGBTQ gibt es mehr Möglichkeiten, aber doch wieder Schubladen. Wenn man gegen die bösen cis-Menschen wettert, die nur zwei Möglichkeiten zulassen, sperrt man die aus der Gendergemeinschaft, in der man ist, aus, obwohl man selbst ja in der umfassenden vielfältigen Gendergemeinschaft und also normal sein will, was man den cis-Personen abspricht, weil sie sich nicht als LGBTQ+ fühlen.
Yoko Tawada: Eine Zungengymnastik für die Genderdebatte.
sieh auch: Orpheus oder Izanagi.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen