Der siebte Band von Harry Potter lässt deutlicher als vorhergehende erkennen, welche Elemente der Erzählung für Kinderunterhaltung gedacht sind und welche den Entwicklungsroman enthalten.
Dabei bin ich aber überzeugt, dass Rowling sich nicht überwinden muss, die Kinderteile zu schreiben.
Die Aktionsszenen, Verfolgungsjagd, Entkommen, überraschende technische/zauberische Möglichkeiten machen gewiss auch ihr selbst Spaß. (Da ist James-Bond-Faszination für die kleinen und großen Jungen in uns wirksam.)
Schilderungen des Schullebens (im 7. Band der Hochzeit und ihrer Vorbereitungen) mit ihrer Entwicklung sozialer Konstellationen, dem Aufzeigen ungeliebter Zwänge und den verschiedenen Möglichkeiten, darauf zu reagieren, sind wohl für das Mädchen in uns.
Das Verhältnis zur Pflegefamilie, die nicht pflegt, die Unsicherheiten gegenüber der Aufgabe, von der man nur weiß, dass sie da ist, aber "keinen Peil hat", wie sie angegangen werden soll, das ist typische Konstellation für Pubertierende. So wie auch Freundschaften und Feindschaften, Spannungen innerhalb einer Freundschaft und die Probleme einer Dreierkonstellation wie die von Harry, Hermione und Ron.
Das Verhältnis von Gut und Böse. Das Böse in uns. Der Umgang mit dem Tod von Freunden und Verwandten und mit dem eigenen. Die Einsamkeit vor einer Aufgabe. Das sind die Probleme von Erwachsenen, damit freilich auch die von Jugendlichen, deren Hauptherausforderung nun einmal darin liegt, erwachsen zu werden.
Hinter der Gewalt
vor 21 Stunden
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