Elmar kniete vor den Staffeln
Im Gewand von weißem Linnen,
Sanft gebückt, geschloßnen Auges,
Wie versenkt in sel'ges Sinnen;
Auf dem Antlitz Fried' und Freude,
Zartes Rot auf Kinn und Wangen,
Gleich als sei ein heil'ges Feuer
Warm im Herzen aufgegangen.
Und ein Strahl der Frühlingssonne
Glitt hinein mit goldnem Glanze
Und umwob des Jünglings Locken
Wie mit einem Glorienkranze.
Denn er siegte, und soeben,
Von des Abtes Hand ergossen,
Hatte das geweihte Wasser
Gnadenreich sein Haupt umflossen,
Dank dem Prior, der dem Ringer
Erst ein Helfer war und Rater,
Jetzt des Überwinders Zeuge,
Jetzt im Geist sein zweiter Vater.
"Die Halbbrüder Adalhard, Abt von Corbie (Corbeia Aurea) an der Somme, und Wala, ein Vetter Karls des Großen, gründeten mit Zustimmung von Ludwig dem Frommen 815 oder 816 als Nova Corbeia (neues Corbie) das erste Kloster im Land der Sachsen in Hethis, zunächst als Propstei von Corbie. Dorther kamen die ersten Mönche. Der Konvent verlegte seinen Sitz im Jahre 822 an die Stelle des heutigen Schlosses Corvey. Damit lag das Kloster etwas östlich vom Königshof Huxori (später Höxter). Dieses befand sich am Übergang des Hellwegs über die Weser. Im Zusammenhang mit der Übersiedlung wurde der Konvent etwa zur Hälfte durch Mönche aus dem Kloster Fulda erweitert. Gleichzeitig wurde es mit kaiserlicher Unterstützung von Corbie formal unabhängig. Es wurde aber noch bis 826 in Personalunion mit dem Mutterkloster geleitet.
Der Kaiser schenkte Corvey 823 den Königshof sowie Reliquien des Heiligen Stephanus. Gleichzeitig wurde Corvey der Besitz aller bisher Corbie eigenen Güter in Sachsen bestätigt. Dem Kloster wurde die Immunität und die freie Abtswahl gewährt. [...] Im Gegensatz zur Regula Benedicti nahm Corvey keine Mönche aus niederen Gesellschaftsschichten auf. Die Brüder kamen durchweg aus dem hohen Adel Frankens und Sachsens. [...] Durch königliche Güterübertragungen und Schenkungen des sächsischen Adels war Corvey eines der reichsten Klöster im deutschen Raum. [...]
Die Anfänge der Klosterbibliothek [...] legte bereits Ludwig der Fromme. Heute noch erhalten sind die sächsischen Gesetze Karls des Großen, die fünf ersten Bücher der Annalen des römischen Historikers Tacitus sowie Schriften des römischen Schriftstellers und Philosophen Cicero. Das Kloster wurde zu einem der wichtigsten Vermittler der westfränkischen Kultur in Sachsen." (Wikipediaartikel Corvey, Fassung vom 1.9.12)
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