François Lelord: Hectors Reise
Édouard China Ying Li
Jean-Michel Afrika Eduardo
Hector macht sich nützlich, Seite 70ff
Das Hotel war sehr hübsch.[...] aber man spürte doch, dass es ein wenig anders war als in einem Hotel, in dem die Leute bloß ihren Urlaub verbrachten. Es begann schon damit, dass am Eingang ein Schild informierte: "Wir bitten unsere werten Gäste und ihre Besucher, das Hotel nicht mit Waffen zu betreten. Bitte verständigen Sie die Rezeption." Im Inneren des Hotels sah man Weiße in Uniform (in einer drolligen Uniform mit Shorts), die an der Bar etwas tranken. Sie gehörten zu einer Art kleiner Armee, die alle Länder der Welt zusammen gebastelt hatten, um in diesem Land wenigstens ein bisschen Ordnung herzustellen. Aber weil das Land nicht besonders wichtig war, hat letztendlich niemand sehr viel Geld für diese Armee hergeben wollen. So war die kleine Armee gerade mal groß genug, sich selbst zu schützen; sie schaffte es nicht, viel Ordnung herzustellen, selbst wenn sie sich alle Mühe gab." (S. 70) [...] der Herr Ausländer, sprach Hectors Sprache, aber sehr gut, und er trank nichts als Sprudelwasser. Und was komisch war, er hieß beinahe so wie Eduard, nämlich Eduardo! Hector fragte ihn, aus welchem Land er komme, und Eduardo sagte es ihm. Es war ein Land, das keinen besonders guten Ruf hatte, weil man dort fast überall Pflanzen für ein sehr schlechtes aufputschendes Medikament heranzog, das in Hector Land absolut verboten war. Und in allen anderen Ländern der Welt übrigens auch. Daher waren viele Leute bereit, für dieses Medikament einen gewaltigen Preis zu zahlen. Natürlich war es nicht Eduardo Schuld, dass er in jedem Land geboren war, also tat, Hektor, als wäre das überhaupt nicht von Bedeutung; er wechselte das Thema und fragte ihn, womit er sich heutzutage befasse. Eduardo schaute Hector an. und wie wir schon gesagt haben, spüren die Leute immer schnell, dass Hector kein Bösewicht war, und solche schlauen Füchse, wie Eduardo spürten das natürlich besonders schnell. Also, antwortete er lachend: "Landwirtschaft!" [...] Eduardo hatte schon große Kinder, und er hoffte es, sie zum Studium in das Land schicken zu können, in dem es die meisten Psychiater der Welt gab. Hector fragt ihn, ob ihn der Gedanke nicht quäle, dass andere Familien vielleicht / sehr unglücklich waren, weil ihre Kinder das schlechte aufputschende Medikamenten nahmen, welches Eduardo fabrizierte. [...] "Wenn sie das nehmen, dann ist ihre Familie sowieso schon hinüber. Ihre Eltern kümmern sich nicht um sie, sondern denken, bloß ans Geldverdienen oder an Sex., a es ist doch kein Wunder, wenn ihre Gören allen möglichen Quatsch anstellen!"
"Das stimmt!", sagte Hektor.
Er fand nicht unbedingt, dass es stimmte, aber wenn ein Psychiater sagt, "Ja, das stimmt!", heißt das nichts weiter als "Ich habe sie verstanden." Aber er wies Eduardo darauf hin, dass es auch viele arme Leute gab, die dieses schlechte Medikament nahmen und sich damit ihr Leben noch schlimmer machten.
"Ich schaffe ja die Nachfrage nicht", sagte Eduardo. "ich befriedige sie bloß." [...]
Als Hector berichtete, dass er Psychiater sei, schien das Eduardo sehr zu interessieren. Er erzählte, sei seine Frau sei noch immer ziemlich unglücklich [Hector stellt fest, dass die Frau falsche Medikamente bekommt und in falscher Dosierung und empfiehlt Eduardo einen guten Psychiater aus dem Land und sagt ihm das richtige Medikament in der richtigen Dosierung.]
"Er [Hector] erklärte Jean-Michel, dass der Barmann des Hotels noch in einem zweiten Büro arbeite. Darüber mussten Jean-Michelle und Marcel lachen, und Marcel erklärte, dass der Ausdruck "ein zweites Büro haben" hierzulande einfach bedeutete, dass man zusätzlich zu seiner Frau noch eine gute Freundin hatte." (S.74/75) [Hector wird entführt, kommt aber wieder frei, weil die Entführer das für sinnvoller halten (Eduardo, kleine Armee)]
Hector und die operierte Djamila: "Alle beide waren unterwegs in das große Land, in dem es die meisten Psychiater der Welt gab. Wir sagen immer die meisten Psychiater der Welt, aber ebenso könnten wir sagen, die meisten Swimmingpools der Welt, die meisten Nobelpreisträger, die meisten strategischen Bomber, die meisten Computer, die meisten Naturparks, die meisten Bibliotheken, die meisten Serienmörder, die meisten Zeitungen, die meisten Waschbären und die meisten Exemplare von noch einer Menge andere Sachen, denn es war einfach das meist-Land und das seit langer Zeit. Vielleicht kam es daher, dass dieses Land von Leuten bevölkert war, die ihr eigenes Land verlassen hatten, weil sie mehr wollten, vor allem mehr Freiheit." (S.120)
Marie-Louise: Vater als Politiker erschossen, ihre Mutter seitdem depressiv. Marie-Louise bleibt in Afrika und geht nicht in das meist-Land, weil sie nicht will, dass ihre Kinder in Reichen-Ghettos aufwachsen. Ihr Mann hat seine Arbeit aber im meist-Land gefunden.
Frage: Weshalb lächeln die Kinder in Afrika?
Antwort: In Afrika geht es Kindern sehr schlecht. Kinder, die lächeln, werden aber besser behandelt als andere. Die die lächeln, haben es gelernt. Die, die nicht lächeln haben nicht überlebt. (S.89/90)
Agnès und der kluge Professor, der lacht und häm häm sagt, mit seinem Apparat.
Bild des Gehirns: Glück orange, Trauer blau.
S.168ff der alte Mönch: Gelassene Sichtweise, für andere nützlich sein, Freude an der Arbeit
S.174 ff Fünf Familien des Glücks:
2 beschwingte: 1. Freude, Feiern, Reisen, Lustgefühle; 2. Freude an der Arbeit, Ziele erreichen [vgl. Flow]
2 stille: 1. Zufrieden mit dem Gegenwärtigen, auch wenn man es mit Früherem vergleicht, oder ganz ohne Vergleichen. 2. bestimmte gelassene Sichtweise der Dinge
1 in der Gemeinschaft: Freundschaft, erwiderte Liebe, Aufmerksamkeit für andre, das Gefühl, nützlich zu sein.
"Denn es gibt Augenblicke, wo es nicht wirklich dumm ist, wenn man Dummheiten anstellt, und andere, wo es doch dumm wäre, und dann soll man es lieber lassen." (S.185)
Spoiler:
Glück
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