"Mozart hatte, quantitativ gemessen, bis 1777, bis zu seinem 21. Lebensjahr, schon fast die Hälfte seines Lebenswerkes geschaffen. An die 300 Werke fast alle Gattungen lagen vor." (S. 37)
Mozart hatte ein so gutes musikalisches Gedächtnis, dass er seine Kompositionen weitgehend im Kopf abgeschlossen hatte, bevor er sie notierte. Von manchen Musikstücken hieß es, dass er für das Komponieren weniger Zeit gebraucht habe, als für das Niederschreiben. Außerdem brauchte er beim Niederschreiben sehr wenig Konzentration, so dass er sich gerne unterhielt, währenddessen, weil ihm das bloße Schreiben zu langweilig war. Dagegen merkte man ihn beim Umgang öfters an, dass er nicht wirklich auf das Gespräch konzentriert war, sondern gerade an einer Komposition arbeitete. Allerdings hat er durchaus auch manches schriftlich festgehalten, auch wenn die weitere Arbeit dann auch wiederum im Kopf vor sich ging. (S. 73-75)
"Indes dürfen solche Zeugnisse nicht verabsolutiert werden. Mozart musste durchaus auch mit Stockungen beim Komponieren rechnen. Selbst Einfälle standen nicht jederzeit in gleicher Fülle und Originalität parat. Inspiration ließ sich nicht kommandieren. Die Ausarbeitung war oft mühsam. Mozart entschuldigt und rechtfertigt sich dem drängenden Vater gegenüber: "zu allen zeiten ist man auch nicht aufgelegt zum arbeiten. hinschmieren könnte ich freilich den ganzen tag fort; aber so eine sach kommt in die Welt hinaus, und da will ich halt, dass ich mich nicht schämen darf, wenn mein name draufsteht." (S.76)
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