1. Achtzehngebet
1 Lobspruch
Herr, öffne meine Lippen!
Mein Mund verkündige dein Lob!
Gepriesen seist du, Herr,
du unser Gott
und unsrer Väter Gott!
Gott Abrahams, Isaaks, Jakobs,
du großer, starker, schreckensvoller Gott,
du höchster Gott,
du Schöpfer Himmels und der Erden,
du unser Schild
und unsrer Väter Schild,
du unsere Zuflucht von Geschlechte zu Geschlecht!
Gepriesen seist du, Herr,
du Schild des Abraham!
2 Lobspruch
Du bist gar stark,
erniedrigest die Stolzen.
Du bist so kraftvoll,
hältst über Trotzige Gericht.
Du lebst in Ewigkeit,
erweckest Tote.
Du läßt die Winde wehen,
den Tau herniederrieseln.
Du sorgst für Lebende,
belebst die Sterbenden.
In einem Augenblick
läßt du uns Heil ersprießen.
Gepriesen seist du, Herr,
der du die Sterbenden belebst!
3 Lobspruch
Du bist so heilig,
und furchtbar ist dein Name,
Nicht gibt es außer dir sonst einen Gott
Gepriesen seist du, Herr;
du heiliger Gott!
[4 - 18] (Wikisource)
Das heute noch übliche Tagesgebet der achtzehn Lobsprüche entstand nach dem Jahr 70 n. Chr. Die Belebung der Toten (2) ist nach Ez 37, 1 ff die Wiedererweckung des scheinbar toten Israel nach der scheinbaren Vernichtung Israels durch die römische Weltmacht im Jahre 70. Das Gebet liegt in einer palästinensischen und einer längeren babylonischen Form vor (s. Berakot b. O. Holtzmann 1912) [Mischna I 1].
2 Die Toten sind das scheinbar tote Israel. [...]
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