Katarina Poladjan: Zukunftsmusik (7 Kurzrezensionen bei Perlentaucher)
Bewohner der Kommunalka: Warwara, Maria, Janka, Kroschka Frauen/Mädchen in 4 Generationen; weitere zunächst nichtssagende Namen, bis zwischen den Personen Beziehungen erkennbar werden. Der Funktionär Matwej, ist zu Maria hingezogen, als er eine Experiment mit tödlichen Folgen gemacht hat, sucht er das Gespräch mit ihr. In Angst, verfolgt zu werden, lässt er sich darauf ein, Kroschka vom Kindergarten abzuholen (S.121)
"Was die Amerikaner vom Mond übrig gelassen hatten, hing tief am Nachmittagshimmel." (S.123) Matwejs Vorgeschichte (S.124-129)
Jankas Begegnung mit Pawel und Andrej (S.136-140)
Behutsam sind in den locker gedruckten 185 Seiten des Romans surrealistische Elemente eingestreut. Der Professor, von dem immer nur gesprochen wird, der aber nie auftritt, ist durch ein Loch in seinem Zimmer, das zum Himmel offen ist, verschwunden ("Ein Schleudersitz, der ganz leicht auf und ab schwang. Genau über dem Sitz klaffte oben in der Zimmerdecke ein Loch. Janka [...] sah hinauf zu dem Loch in der Decke. Zu ihrer Überraschung sah sie den Himmel." S.65) Janka reißt ihrem Kind im Kindergartenalter einen Arm aus ("Janka nahm Marwej das Kind ab, riss Kroschka dabei versehentlich einen Arm aus, legte den Arm auf die Kommode, drückte das Kind an sich, küsste es ab." (S.169) Darauf nimmt es die Oma mit sich "nahm Kroschka und den ausgerissenen Arm. Ist alles halb so schlimm, murmelte sie im Hinausgehen." (S.170) Das Kind zeigt bei allem keinerlei Reaktion. "Das müsste erst einmal halten, sagte [der Funktionär] Matwej [...], legte das Werkzeug beiseite und blickte Maria über seine Brille an. (S.171)
Am Schluss findet Janka in der überfüllten Gemeinschaftswohnung eine Tür, die sie noch nie gesehen hat: "Dahinter tat sich eine Landschaft auf: Die Sonne stand tief über den Wassern des schwarzen Flusses [...] ungewöhnlich kleine Kirschbäume blühten in voller Pracht unter einem wolkenlosen Himmel.
Lange stand Janka einfach da und schaute, war glücklich [...] und verbeugte sich tief." (S.185)
Die einzige Sexszene des Romans spielt zwischen der Urgroßmutter Warwara, die nicht Warenka genannt werden will, und Ippolit, der sonst keine Rolle spielt; die lebensgefährlichen Experimente, die Matwej an Freiwilligen im Auftrag des Staates durchführt, der Student, der dabei umkommt; das Fest, bei dem Janka singen will, Pawel und Andrej, die Gitarre, die Karisen, ...
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