18 Juni 2022

Heinrich Böll

 Da dieser Literaturblog erst 2007 begonnen wurde, kann es nicht verwundern, dass seine Werke hier nur als wieder gelesene auftauchen, bezeichnenderweise nur das Irische Tagebuch mit einem eigenen Artikel.

Unter Lieblingsbücher habe ich erwähnt, dass ich selbstverständlich Brecht und Böll gelesen habe, dass aber keins ihrer Werke zu meinen Lieblingsbüchern zählt.

Böll als Figur auf dem Kölner Rathausturm

Besonders geschätzt habe ich:

 Irisches Tagebuch (1957)

Erzählungen aus Doktor Murkes gesammeltes Schweigen (1958)

 Billard um halbzehn (1959)

Die Ansichten eines Clowns (1963) habe ich auf Anregung hin gelesen, aber - ohne sie abzulehnen, nie besonders geschätzt. In Erinnerung habe ich besonders den Kohlgeruch ("Kohl dämpft die Sinnlichkeit"), den der Erzähler durch die Telefonleitung hindurch riechen konnte. 

Mit Einfühlung gelesen habe ich (ganz anders als den "Clown")  das Gruppenbild mit Dame  (1971). Die verlorene Ehre der Katharina Blum (1974) war für mich ein wichtiges Literaturerlebnis, auch wenn ich mich mit dem Stil nicht besonders anfreunden konnte. Ich habe sie gern im Unterricht besprochen.  1990 habe ich ein Aufsatzthemadazu gestellt, doch meine Computer-Notizen dazu finde ich trotz des ungebräuchlichen Stichworts "Mörderbraut" nicht mehr. 

Menschlich ein großes Vorbild, nicht zuletzt durch seine Aufnahme von Solschenizyn und seine Teilnahme an den Sitzblockaden in Mutlangen wurde er mir als Lektüre unwichtig, auch wenn ich einige Erzählungen aus Interesse 'nachangeschafft' habe. Literaturnobelpreisträger wurde er vermutlich wie Hermann Hesse  wohl mehr wegen der Breitenwirkung seines Werks und seiner Person als aufgrund der Anerkennung seines literarischen Ranges. Dass er als Statue auf dem Kölner Rathausturm ein Denkmal erhalten hat, erfuhr ich erst heute aus dem Wikipediaartikel (Bild sieh oben!). (Welche deutschen Schriftsteller, die nach 1945 hervorgetreten sind, wurden schon durch ein Denkmal geehrt?)


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