Der Titel des Buches von Andreas Hock, dessen Untertitel "Über den Niedergang unserer Sprache" lautet, verspricht nicht zuviel und ist dem Inhalt durchaus angemessen. Wer den Hinweis "Spiegel Bestseller" richtig zu lesen versteht, darf sich dreifach gewarnt fühlen.
Ungemein unterhaltsam mischt Hock Stammtischparolen beredt mit interessanten Informationen. Binnen kurzem merkt der Leser, dass Hock mit dem Titel sich selbst auf den Arm nimmt. Der "Einzigste, wo". Fröhlich stellt der Leser fest: Diese Fehler habe ich erkannt. Wenn dann das Grimmsche Wörterbuch Grammatik genannt wird, wenn Hock Superlativ und Elativ ständig verwechselt, dann aber - wie im Titel schon angedeutet - richtig beobachtet, dass nicht nur der Superlativ, sondern auch mancher Elativ eine Steigerung schon rein begrifflich ausschließt, dann merkt man: Hier kann man durchweg ans Rätselraten gehen: Hat Hock den Unsinn nur eingefügt, um unterhaltsamer zu wirken, oder hat er da wirklich einiges nicht verstanden? In manchen Fällen habe ich eine begründete Vermutung, sicher bin ich mir in keinem Fall.
Wer also gut unterhalten werden und gleichzeitig das Gefühl vermittelt bekommen will, dass er mehr von der deutschen Sprache versteht als mancher Spiegel-Bestseller-Autor, der ist hier an der richtigen Quelle.
Und die "Fruchtbringende Gesellschaft" mit Mitgliedernamen wie Der Mehlreiche, Der Nährende und Der Schmackhafte hat es wirklich gegeben.
Es juckt mich in den Fingern, noch auf weitere Kapitel einzugehen. Vielleicht demnächst einmal.
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vor 6 Stunden
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