Das zweite und dritte Jahrzehnt des zwanzigsten Jahrhunderts war eine Zeit, in der in Palästina der kulturelle Austausch zwischen Religionen und Nationalitäten sehr intensiv war. Man feierte den nachlassenden Druck der osmanischen Herrschaft und ließ sich von Jungtürken und den Vertretern des britischen Mandats nicht irre machen.
Es war die große Zeit von Wasif Jawhariyyeh (1897-1972), von der er berichtet hat [The Diaries of Wasif Jawhariyyeh (1904–1968)] und die Büscher im Kapitel "Gute alte Boheme" vorstellt.
"Osmanische Reichsdämmerung", "kleine Wohnung in der Altstadt" zum Feiern, die Oud zum Spielen und Singen, wochenlanges Feiern,das sind die Bilder, die Büscher vorzeigt von der "Blüte der Freiheit" und "den großen Festen der drei Religionen" (S.99). (vgl. hier)
Als dann die Ahnung vom Terrorismus der dreißiger und vierziger Jahre kam, wurde auch noch gefeiert. "Aber jeder jubelte für sich allein." (S.103)
"Der schöne Frieden [...] - das alles war eine ferne Erinnerung. Er war etwas anderem gewichen, das an manchen Tagen als grauer Staub der Melancholie auf der Stadt lag, an anderen Tagen knisterte es wie eine glimmende Lunte." (S.103)
Wolfgang Büscher: Frühling in Jerusalem, 2014
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vor 6 Stunden
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