Had you stepped on board the Pequod at a certain juncture of this post-mortemizing of the whale; and had you strolled forward nigh the windlass, pretty sure am I that you would have scanned with no small curiosity a very strange, enigmatical object, which you would have seen there, lying along lengthwise in the lee scuppers. Not the wondrous cistern in the whale’s huge head; not the prodigy of his unhinged lower jaw; not the miracle of his symmetrical tail; none of these would so surprise you, as half a glimpse of that unaccountable cone,—longer than a Kentuckian is tall, nigh a foot in diameter at the base, and jet-black as Yojo, the ebony idol of Queequeg. And an idol, indeed, it is; or rather, in old times, its likeness was. Such an idol as that found in the secret groves of Queen Maachah in Judea; and for worshipping which, King Asa, her son, did depose her, and destroyed the idol, and burnt it for an abomination at the brook Kedron, as darkly set forth in the 15th chapter of the First Book of Kings.
Look at the sailor, called the mincer, who now comes along, and assisted by two allies, heavily backs the grandissimus, as the mariners call it, and with bowed shoulders, staggers off with it as if he were a grenadier carrying a dead comrade from the field. Extending it upon the forecastle deck, he now proceeds cylindrically to remove its dark pelt, as an African hunter the pelt of a boa. This done he turns the pelt inside out, like a pantaloon leg; gives it a good stretching, so as almost to double its diameter; and at last hangs it, well spread, in the rigging, to dry. Ere long, it is taken down; when removing some three feet of it, towards the pointed extremity, and then cutting two slits for arm-holes at the other end, he lengthwise slips himself bodily into it. The mincer now stands before you invested in the full canonicals of his calling. Immemorial to all his order, this investiture alone will adequately protect him, while employed in the peculiar functions of his office. [...]
Zur Erläuterung:
Matthias Bickenbach: Kapitel 95: The Cassock Den Schwanz vor Augen
Das Kapitel 95 sollte man in Anspielung auf die »Bibelblätter«, die in ihm aufgerufen werden, ein »Extrablatt« nennen. Es ist eine einzige dünne Seite im Originaltext, wie eingelegt in den Roman (651/652). Vor allem aber entspricht es nur scheinbar der Logik der Zusammenhänge im Roman. Offenbar kündigt der Titel mit dem »Überzieher« eines jener Kapitel an, die typische Dinge und Besonderheiten an Bord eines Wahlfängers präsentieren und erklären. Der Überzieher und seine Funktion ist jedoch eine freie und willkürliche Erfindung, so merkwürdig und anstößig, dass dieses Kapitel sich einer mehrfachen Lesart empfiehlt.
Es präsentiert zudem einen besonderen Teil des Wals, der wiederum gerade nicht in den cetologischen Kapiteln behandelt wird, so dass es diesen etwas hinzufügt, ohne dass es zur Cetologie des Romans zählt. Doch gerade jener Teil oder eben das Teil des Wals, auf den das Kapitel 95 zeigt, es aber nicht benennt, das »enigmatische Objekt« (651), wird in Thomas Beales Natural History of the Sperm Whale (1839), eine der zentralen Quellen für Melvilles Wissen über Wale, ganz selbstverständlich und ausführlich besprochen: der mannsgroße Penis des Pottwalbullen.1 Während im Roman Kopf und Kiefer, Schwanz und Skelett oder auch die Haut des Wals ausführlich thematisiert werden, kommt sein Zeugungsorgan jedoch nur in Kapitel 95 vor. Hier wird es jedoch zu einem Objekt, das von der Mannschaft auf ganz besondere Weise verwendet und in ein Ritual eingefügt wird, das ungeheuerlich erscheint. Ist es denkbar, dass an Bord von Walfängern die Haut des Pottwalpenis abgezogen, geweitet und zu einem »Überzieher« gemacht wird? Ein Gewand zudem, das einem Matrosen, dem »Hauer«, in seiner Funktion als »Ornat seines Amtes« (652) gelten soll, also ihn zu einem Priester werden lässt? Ein Priester in Penishaut? Was lässt Melville Ishmael hier unter dem Anschein der Faktizität erzählen?
Diese Blasphemie wird dieses Mal keineswegs Ahab zugeschrieben, sondern zählt angeblich zu den Ritualen des Walfangs, genauer zu denen der vollständigen Verwertung des Wals an Bord. Diese werden jedoch bereits in anderen Kapiteln ausführlich behandelt. Wozu also noch ein Kapitel? Nach dem Flensen (Kapitel 67), dem Zerteilen des Wals, wird im vorangehenden Kapitel 94 bereits das Zerdrücken des Walrats und dessen diverse Formen thematisiert. [...]
(Melville: Moby Dick, Kapitel 95)
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